Zur Diskussion: Dampf oder nicht?

, von Friedhelm Weidelich (Kommentare: 18)

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Dampf ist bei vielen Spur-1-Lokomotiven beeindruckend. Mehr als bei jeder anderen Modellbahn erwecken Dampf und Sounddecoder das Spur-1-Modell zum Leben.

Doch wie sinnvoll ist der künstliche Qualm aus dem Dampfgenerator wirklich? Wird er auf Dauer wirklich genutzt?

Was sind Ihre Erfahrungen?

Meine Leidenschaft für die Spur 1 weckte eine Lok der Baureihe 85 von KM1 auf der Spielwarenmesse vor einigen Jahren. Damals war der kleine Messestand noch im Durchgang vor der Modellbahnhalle. Dampf und Geräusche wirkten so echt, dass mir sicher war: So eine Lok muss ich irgendwann haben.

tl_files/bilder/Medien/_C220070-2.jpgJahre später gelang es mir, eine 50er von KM1 aufzutreiben. Der künstliche Dampf aus Schornstein und Zylinder beeindruckte mich immer noch sehr – und sein Volumen qualmte mir bei Fotoaufnahmen binnen kürzester Zeit den Raum voll. Längeres Husten und Lüften war angesagt, und der Geruch hielt sich noch lang in der Wohnung.

Inzwischen schalte ich den Dampf nur noch sehr selten ein. Die Dampfentwicklung hat deutlich nachgelassen und ab und zu pfeift leise der Ventilator bei der Benutzung des Dampfdestillats. Ein Phänomen, das andere Kunden auch beobachtet haben, ist hier und da zu lesen.

Hustenreiz nach dem Betrieb

In einem normalen Wohnraum kann man Dampfgeneratoren eigentlich nicht benutzen. Es handelt sich ja nicht um harmlosen Wasserdampf, der sich verflüchtigt, sondern um verschwelende Substanzen.

Das allgemein als sehr gut eingeschätzte Dampfdestillat von KM1 – nur als Beispiel – trägt den Warnhinweis "Gesundheitsschädlich Xn", was eine alte Bezeichnung für "mindergiftig" ist.

"Nicht Krebs erregend"! soll es außerdem sein. Doch Hinweise auf die Risiken 65 und 66 sind ebenfalls aufgedruckt. Während 66 für die Gefahr steht, rissige Haut zu bekommen, bedeutet R-Satz 65, dass Lungenschäden nach dem Verschlucken entstehen können. Mehr über die Folgen hier.

Wenn ich den Dampferzeuger nur zwei, drei Minuten in Betrieb hatte, habe ich über Stunden einen Hustenreiz. Noch nach Stunden bemerke ich den Geruch des Destillats in Rachen und Lunge – egal, von welchem Hersteller es stammt.

Mein Fazit: In geschlossenen Wohnräumen sollte eine Lok mit eingeschaltetem Dampfgenerator nicht betrieben werden, wenn man gesund bleiben möchte.

Lampenöl als billiger Ersatz

Abgesehen vom folgenden Hustenreiz machte ich mit der Märklin-38 noch eine andere Erfahrung. Da sie ölhaltiges Destillat braucht, habe ich ihr mangels anderer Vorräte Lampenöl eingeflöst. Dieses Paraffinöl ist vergleichsweise spottbillig und "dampft" fast so gut wie das überteuerte Zeug der Modellbahnindustrie. Die Flasche trägt die gleichen Warnhinweise noch etwas ausführlicher. Gesund ist das Einatmen auch nicht.

Weil der Qualm draußen schnell entschwindet, habe ich das Lampenöl schon oft bei der Gartenbahn verwendet. In der Wohnung sollte man es unterlassen. Der Fototisch war nach den Aufnahmen der 38 auf dem Rollprüfstand über und über mit feinsten öligen Tröpfchen bedeckt.

Fazit: Ölhaltige Dampfflüssigkeit ist für den Anlagenbetrieb ungeeignet, weil es die Anlage verölt.

Nachdem festzustellen war, dass die Dampferzeuger - egal, von wem – tendenziell die Gesundheit beeinträchtigen, die Dampfflüssigkeiten Gefahrstoffe sind und die Anlage versauen, ist meine Schlussfolgerung:

Dampfgeneratoren haben zwar eine schöne Wirkung und sind "nice to have". Aber sie verteuern die Modelle, nehmen im Modell Platz z. B. für Lautsprecher und Servos weg und sind in Innenräumen ein Gesundheitsrisiko.

Hersteller wie Dingler bauen ihre Dampfloks grundsätzlich und seit vielen Jahren nur ohne Dampfgenerator. Wegen der Emissionen und weil – so Dingler – die Dampferzeuger auf Dauer nicht zuverlässig funktionieren.

Alternative Echtdampf?

Bliebe als Alternative eine Echtdampflok, wie sie zum Beispiel Wyko oder MAM anbietet. Das verbrannte Gas zum Erhitzen des Wassers dürfe keine gefährlichen Abgase erzeugen. Und der Dampf ist eben harmloser Wasserdampf. Gewiss, manche dieser Live-Steam-Loks lassen Tropfen mit Wasser und Öl fallen oder sprühen etwas Dampföl aus dem Schornstein. Und sie machen fast kein Geräusch. Aber sie wären drinnen harmlos.

Fragen an die Leser

1. Was sind Ihre Erfahrungen mit Dampfgeneratoren?

2. Wie oft nutzen Sie die Dampffunktion wirklich? Ehrlich!

3. Muss Ihr Wunschmodell in Zukunft einen Dampfgenerator haben?

4. Haben Sie schon einmal ein Echtdampfmodell ausprobiert?

 

Danke für die vielen sachlichen Kommentare!

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Kommentar von Michael M. |

Hallo an alle Dampflokliebhaber!

Zu denen ich auch zähle,da ich als Kind noch diese Ära der DB zum Glück hautnah erleben und riechen durfte!:-)
Also ich für meinen Teil nutze die Dampferzeuger meiner Dampfloks (5Stück) nur sporadisch und da dies alle Märklin-Maschinen sind haben sie eh nur die Seuthe-Raucheinsätze.
Und die Seuthe-Raucheinsätze vertragen das Dampfdestillat z.B. von KM 1 problemlos.
Und für meinen Geschmack riecht dieses von KM 1 noch am angenehmsten.
Dampfdauer ist durch die Füllmenge eh ziemlich begrenzt.
Die gesundheitlichen Beeinträchtigungen kann ich zumindest bei mir nicht bestätigen.
Nach dem kurzen Dampfeinsatz wird bei mir immer der Raum gelüftet.
Und ich bin der Meinung die Dampflokmodell mit richtigen Dampfgeneratoren sollten sinnvollerweise mit Dampfbetrieb nur bei größeren Modultreffen (aufgrund der Raumgröße) oder eher im Freien zum Einsatz kommen.
So schön auch die realistische Raucherzeugung ist aber sie qualem schon recht heftig.
Und man(n) darf auch den Strombedarf dieser Modelle bei Dampfbetrieb nicht unterschätzen.

Nein muss es nicht unbedingt.

Und wenn ja, ein Seuthe lässt sich immer nachrüsten.

Und nein, ein Echtdampfmodell habe ich selber noch nicht ausprobiert und besitze auch keines.
Habe aber schon einige in Aktion live erleben dürfen;schon sehr faszinierend aber für mich keine Alternative (mal abgesehen vom Preis mancher Modelle).

So viel hier von meiner Erfahrung mit Dampferzeugern,bin mal gespannt welche Erfahrungen Andere damit gemacht haben oder zu diesem Thema sich äußern.

Mit netten Gruß,

Michael M.

Kommentar von Fritz Spichiger |

Hallo Zusammen

Ich habe in meiner Fahrzeugsammlung alle Varianten von Dampflokomotiven. Bei denjenigen von Märklin habe ich den Raucherzeuger nie benutzt, da aus meiner Sicht nicht sehr realistisch. Bei den Fahrzeugen mit den dynamischen Raucherzeugern, verwende ich diese Möglichkeit auch. In der Wohnung wir der Rauch jeweils nur kurz eingesetzt, da der Raum zu klein ist, muss auch immer gut gelüftet werden. Wenn ich jedoch die Anlage in einer Halle aufstelle, so wird der Rauch auch eingesetzt, jedoch auch da in Maßen.

Die gesundheitlichen Probleme habe ich bei mir nicht festgestellt. Es kommt sicher darauf an, mit welchem Destillat man fährt und jeder Mensch reagiert anders.

Bei den Echtdampfmodellen ist die Dampfentwicklung bei meinen Loks nur bei der Nassdampfmaschine zu sehn. Die Heissdampfloks zeigen fast keinen Dampf. Die Geräuschentwicklung kann auch nicht mit den Sounds der verschiedenen Decoder verglichen werden, da durch die echte Verkleinerung auch die Auspufschläge quasi 32mal verkleinert werden (geräuschmässig). Was bei diesen Fahrzeugen jedoch sehr realistisch ist, ist der Unterschied zwischen Leer- und Lastfahrt im Sound. Eben wie echt.

Egal ob mit oder ohne Dampffahne, wünsche ich allen viel Spass mit dem tollen Hobby.

Es grüsst aus der Schweiz, F. Spichiger

Kommentar von Michael Bettighofer |

Halllo zusammen,

also für mich gehört der Dampf irgendwie dazu. Ich habe die Spurweiten H0 und 0. Durch die Neuauflage der 50er von KM1 hab ich mir auch noch die Spur 1 gegeben und freu mich auf die Neuauflage der 50er. Mich überzeugen die Loks von KM1 eben genau deswegen, weil der Dampf mal als Dampf wirkt und nicht irgendwie "der Versuch" von irgendwas! In 0 haben meine Los keine Generatoren Dampf zu machen. Ich baue eine kleine Modulanlage in 1 de ich in den Sommermonaten in der Doppelgarage aufbaue und somit habe ich eine gute Durchlüftung und da sollte das Dampföl nicht das Problem sein. Ob sich das Öl nachdem es verdampft sich als Schmierfilm auf der Anlage niederlegt, dazu kann ich nix sagen, fakt ist für mich, dass mich bei den Spur 1 Loks der Dampf überzeugt und ich mich darauf freue....irgendwie seltsam finde ich die Debatte schon...irgendwie deutsch...erst freuen wir uns dann aber zerreden wir oftmals diese Neuerungen..nicht böse auffassen, nur hin und wieder muss ich schmunzeln.

MFG Michael

Kommentar von Christian Gahre |

Hallo,

für mich gehts absolut bei Dampfloks nicht ohne Dampf.

als ich 8 jahre war habe ich die "rauchende Schnellzuglokomotive von Märklin" in HO bekommen, die hatte den ersten Seuthe Raucherzeuger. Das Ding lief bei mir rauchend andauernd in der Wohnung.
Früher hats auch keinen so richtig interressiert das der "Dampf" gesundheitschädlich sein kann.

Lange her...
Heute lasse ich meine KM1 Loks richtig dampfen teilweise über 2 Stunde beim spielen, danach lüfte ich die Wohnung durch.

Ich hatte einen kurzen Abstecher in die Echtdampfzcene. Die Teile spratzen ein Wasser/öl Gemisch richtig heftig aus dem Schornstein und auch auf den Gleisen findet sich das nach dem halten.
Dampflokanstrengungsgeräusche sind eher Mangelware und die Rauchfahne..naja.
Für drinnen ist das für mich nicht geignet.

Ich lasse es weiterhin in der Wohnung richtig qualmen, nehme nur das KM1 Destillat, und wie gesagt lüfte dann durch.

Beste Spur 1 Grüße
Christian

Kommentar von Jürgen Hauber |

Hallo Herr Weidelich,

für mich ist Dampf wichtig. Meine Spur 1 Dampfloks müssen dampfen können, auch wenn ich ihn oft nach wenigen Minuten wieder abstelle wenn die Luft im Hobbykeller zu “dick“ geworden ist. Am besten sind m.E. die KM1 Dampferzeuger. Auch verwende ich nur das Destillat derselben Firma für Loks aller Hersteller. Einige getaktete Dampfgeneratoren (nur ein Hersteller) sind schon kaputt gegangen, ich habe sie wegen meines eingeschränkten technischen Könnens und der Betriebssicherheit durch eine Seuthe Patrone ersetzt. Die Seuthe hat bei aller Einschränkung in meinem kleinen Hobbykeller den Vorteil eines geringeren Destillatverbrauchs (1 ml reicht für 10 Min.), bei KM1 ist es bestimmt das 5fache (hab’s nicht nachgepüft).
Mit freundlichen Grüßen
J.H.

Kommentar von Arnold Spitteler (NL) |

Hallo Herr Weidelich und Dampfliebhaber,

seit Jahren verwendet man in die Musikindustrie Raucherzeuger. Diese Rauchmaschinen brauchen Propylenglykol oder ein Wasser-Gemisch davon.
Meiner Meinung nach ist die Verwendung von Propylenglykol ein gutes Alternativ die richtig viel weniger schädlich ist für die Modellbahn und den Benutzer.
Es kann sein dass mit Propylenglykol die Dampf nicht so dick sein würde als wenn man ein Paraffindestillat anwendet aber es ist sicher weniger schädlich und auch billiger. In der USA verwendet man diese Flüssigkeit schon Jahren lang für Dampferzeuger in Dampflokmodellen. Warum hier nicht, habe ich gewundert. Mit freundlichen Grüßen,

Arnold

Kommentar von Roland Bachmann |

Liebe Dampflokfreunde,

radsynchron dampfende Loks sind schon eine Augenweite, das steht bestimmt außer Diskussion. Ich lasse gerade meine BR 86 von Kiss (1. Serie) mit einen KM-1 Generator umrüsten. Meine restlichen Spur 1 Loks hatten den Spaßfaktor schon an Bord! Natürlich sollte man an die Geruchsbelästigung in geschlossenen Räumen denken, bzw. das macht dann meine Frau für mich. Im Garten wird dann richtig dampf abgelassen. Besonders auf Ausstellungen mit unserer Vereinsanlage in Messehallen mache ich so richtig Dampf. Da habe ich es schon geschafft innerhalb von 4 Tagen mehr als einen Liter KM-1 Dampföl durch die Schornsteine zu jagen. Das wird dann auch besonders von den Besuchern erwartet und gewürdigt. Das sind meist Modellbahnfreunde der kleineren Spuren und gerade das mit dem radsynchronen Dampf und dem amtlichen Sound macht bei den Besuchern besonders große Augen. Für mich ist das ein Muß, die Vernunft damit richtig umzugehen sollte jeder haben. Es gibt bestimmt einige die gesundheitlichen Bedenken zum vereinzelten Gebrauch von Dampföl haben aber jeden Tag sich einige Kippen in den Mund Stecken. Da lasse ich lieber meine alten Preußen im Jahr ein paar Mal qualmen.
Wie sieht denn ein Dampflock BW aus wo kein "Nebel" aufsteigt?

Kommentar von M. Scholz |

Hallo Herr Weidelich,

als ich vor ca. 16 Jahren mit der Spur 1 begonnen habe, waren die heute bekannten leistungsfähigen Rauchentwickler natürlich noch nicht am Markt. Kümmerliche Dampffähnchen entstiegen kurzzeitig den Rauchentwicklern.
Das schien mir ein unpassender Kontrast zur Originaltreue und Wuchtigkeit der Spur 1 - Maschinen, es paßte einfach nicht zusammen! Vereinfacht: Eine große Dampflok muß doch auch große Qualmwolken machen!
Meine Konsequenz damals: Keine Dampfloks auf der Modellbahn.
Erst mit dem Aufkommen leistungsfähiger Dampfentwickler habe ich begonnen, auch Dampfloks in die Sammlung aufzunehmen - direkter formuliert: Die Rauchgeneratoren waren für mich kaufauslösend.
Deshalb:
* Keine Dampflok fährt bei mir im Modellbetrieb ohne eingeschalteten Rauchgenerator.
* Eine Dampflok ohne leistungsfähigen Rauchgenerator kaufe ich nicht - so schön kann sie sonst gar nicht sein.
* Wenn der Leitgedanke der Modellbahn die möglichst authentische Nachbildung des Originals ist, dann gehört zu einer Dampflok der Dampf.
(und konsequenterweise zu einer E-Lok die Oberleitung - aber das gehört nicht hierher)

Mit den Dampfgeneratoren hatte ich bislang noch keine Probleme, und für ausreichende Lüftung ist auch gesorgt. Stundenlang dampft es ja schließlich nicht!

Mit freundlichen Grüßen
M.S.

Kommentar von Günter Schmalenbach |

Lieber Herr Weidelich ,

wieder einmal punktgenau ein Thema gelandet das mehr Fragen als Antworten aufwirft.

Grundsätzlich fahren bei mir alle Dampfmaschinen mit getackteten Auspuffdampf.
Schön sind natürlich die Loks die von Hause aus eine derartige , zeitgemäße technische Einrichtung besitzen.
Das beim Betrieb der Maschinen Emmisionen entstehen , liegt in der Natur der Sache . Lüften hat noch nie geschadet.
Der Geruch ist allerdings gewöhnungsbedürftig , nicht jeder mag ihn und vorbildgerecht mit Sicherheit nicht .
Da müsste sich doch was machen lassen !

Die etwas älteren Seuthe-Entwickler stehen hier wohl kaum zur Debatte. Schlechter Wirkungsgrad , dauerndes , genau abgepasstes Nachfüllen , ständige Beobachtung , das bringt nichts .

In den letzten Jahren habe ich meine Jubilare (ältere Märklin Spur 1 Lok ) grundlegend umgebaut und durfte dabei so manche Erfahrung sammeln . Kurz gefasst .
BR 94 Märklin .
Antrieb kpl. raus . Neues Getriebe-Motor mit Zahnradantrieb auf 4 Treibachsen ,ohne Haftreifen , die fünfte wurde für den neuen Taktgeber mit 4 Magneten gebraucht.
Zimo-Decoder MX695KV mit Zimo Pulsierender Rauchgenerator TR92-101 . Achtung : darf nur mit 9 Volt betrieben werden !
Das einstellen des Sound und Rauchprogrammes ist dann wieder eine Arbeit für einen versierten Techniker . In jedem Falle ein überwältigendes Ergebnis . Die Lok reagiert einwandfrei auf die eingestellte Lastregelung : Anfahren unter Last mit starken Auspuffschlägen , angepasster Streckenbetrieb ; segeln ohne Last , Übergang auf Gegendruckbremse im Gefälle ohne Dampfschläge ohne Dampfentwicklung . Lokfahrt mit wenig Sound , wenig Dampf bis 30 km/h , dann wieder einsetzend je nach Beschleunigung , also Rangierfahrten. Sicheres Anhalten des Zuges bis zum Stillstand im Gefälle . Steilstreckenlok !

Im nächsten Schritt habe ich mir dann die schon etwas in die Jahre gekommene T14.1 von Kiss vorgenommen .
Sie wurde zur 931040 BW-Letmathe mit Gegendruckbremse .
Decoder Zimo MX695KS KM1 Dynamic Smoke Art.-Nr. 440000
Auch diese Maschine erhielt einen völlig neuen Antrieb auf 2 Treibachsen mit vollständigen Ausgleich .Dazu sauber geführte und selbsständig in die Endlage-Mittellage zurückkehrende Laufachsen für sauberen Geradeauslauf ! Neuer Taktgeber auf der ersten Treibachse .
Auf die mitgelieferte Steuerelektronik von KM1 kann getrost verzichtet werden , die Anschlüsse grün und weiß entfallen (Temperaturfühler) . In dem Decoder ist eine Zeitabschaltung nach 10 Minuten eingestellt , damit nichts überhitzen kann .
Mit dem entsprechenden Programm wie vor auch hier ein ganz tolles Ergebnis .

Der nächste Schritt waren dann meine älteren Märklin T18 .
Vollkommene Überarbeitung . Schön das die noch ein komplettes Getriebe haben auf drei Treibachsen , dazu neue Laufräder ,Drehgestelle mit wirksamer Rückstelleinrichtung , Allradstromaufnahme über Feinmetall-Kurzhubstifte .
Decoder Zimo MX695KS Dynamic-Smoce 440000 . Programm angepasst wie vor
Hier gab es leider erstmals Probleme mit einem Propellermotor . Motorwelle ca. 0,8 mm glatt , daher keine sichere kraftschlüssige Verbindung. Ich habe einen Ersatzmotor angefordert , hoffe das klappt.

Der nächste Schritt sind zur Zeit meine beiden älteren Märklin P8 .
Bekommen Decoder MX695KS also mit Servoanschluss . Ich denke da an den Tenderwasserkastendeckel , evtl. Umsteuerhebel .
Pulsierender Rauchgenerator TR92-101 Zimo .

Auf einen Zylinderabdampf verzichte ich . Das ist zunächst ein technisches Problem mit erheblichen Zusatzaufwand .
Auf jeden Fall erschwert es die Zugänglichkeit zu den Bauteilen und endet meist in einer Totalzerlegung der Lok .
Wenn man sich die Lok mit Zylinderdampf nach einiger Zeit mal von unten ansieht , dann ist das eine nette Schmiererei geworden.
Von weiteren Raffinessen ganz abgesehen .

Wichtig nach meiner Erfahrung :
Der Raucherzeuger , welchen Fabrikates auch immer muss ohne große Umstände zugänglich sein !
Vor dem Lüfterrad muss ausreichend Freiraum bleiben und auch problemlos Frischluft angesaugt werden können .
Es handelt sich um ein technisch komplexes Bauteil , mit begrenzter Zuverlässigkeit .
Das heißt : Wer übernimmt den Service ?
Wohl kaum der Händler vor Ort , so es noch einen gibt .Der Versandhändler war günstig ? kann Er auch reparieren ? Die Hersteller sind mit Ihren Werkstattkapazitäten ausgelastet .
An die ganzen Versandumstände usw. gar nicht zu denken .

Je mehr wir fordern bzw. aus Konkurenzdenken da rein Konstruiert wird , desto komplexer sind auch die betrieblichen Folgen . Da können wir dann gleich einen Servicevertrag mit abschließen.

Ungelöst ist auch noch das Problem der Füllstandsanzeige . Kippen wir da zuviel Dampfentwickler rein , dann läuft es innen über mit entsprechenden Geschmiere .
Läuft der Generator trocken , kann das zu Schäden führen .

Eines ist jeden Fall klar . Wenn jemand darüber nachdenkt sich hier eine Wertanlage ? anzuschaffen , dann lässt Er den Generator besser ausgeschaltet . Die Frage ist ja dann auch für den Folgebesitzer funktioniert das Ding überhaupt ?

Zu der Echtdampffrage , da möchte ich mir jetzt nicht die Finger verbrennen .
Mit nachdenklichen Grüßen
Günter Schmalenbach

Kommentar von Dirk Anders |

Hallo,

für mich war der pulsierende Dampf der KM1-Maschinen der Auslöser von der Spur 0 auf 1 umzusteigen. Da ich mehr oder weniger nur ein größeres Diorama betreibe (4m x 50 cm) ist es für mich umso schöner meinen neu erstandenen Glaskasten dampfen zu sehen. Den Geruch des KM1-Dampfmittels habe ich bisher nicht als störend empfunden. Die ursprüngliche Befürchtung, dass meine bessere Hälfte Einspruch einlegen würde, hat sich auch nicht bestätigt. Klar ist nach dem Spielen erst einmal Lüften angesagt, aber ich kenne auch den Knopf um den Dampferzeuger auszuschalten. Vernünftig damit umgegangen, betrachte ich diesen Dynamic-Smoke als absolute Bereicherung meiner Modellbahn. Für mich ist es einfach der Stand der Dinge. Als Neueinsteiger kann ich natürlich nichts zur Haltbarkeit aussagen, ich weiss nur, es ist einfach schön.

Liebe Grüße aus Berlin

Dirk

Kommentar von Michael Füg |

Hallo,

wieder mal ein "heißes" Thema und eine etwas andere Meinung von mir: Ich fahre seit über 20 Jahren nur noch Echtdampf, aber zumeist draußen. Ohne wirklich gute Lüftung ist das in Innenräumen auch nicht gesund - Spiritus stinkt das Haus voll, und beim Gasanzünden habe ich mir schon mal die Augenbrauen weggebrannt. Die zwei Lager der Elektro- und Echtdampfer werden so schnell nicht zueinander finden, da jede Seite etwas Anderes als authentisch empfindet. Daher scheidet die jeweils andere Technik als Alternative für die Gegenseite aus. Mir gefällt schon das Vorbereiten - Wasserfassen, Ölen, Anfeuern und Hochheizen mit den Gerüchen, dem Knacken und Singen im Kessel. Beim Fahren dann die Abhängigkeit der Dampfentwicklung von der Feuerung und Last, von Strecke und Wetter. All das ist wirklich "da" und nicht nur von der Konserve abgespielt. Dass sich die Dampffahne nur bei kalter oder feuchter Witterung zeigt, ist ein Grund, auch dann mal nach draußen zu gehen. Die Klangkulisse ist die einer kleinen Dampfmaschine, nicht die einer großen, zugegeben. Aber umgekehrt: wenn vor mir eine Katze säße und brüllte wie ein Löwe, würde ich sofort denken, dass da was nicht stimmt. Das Hantieren mit verölten Fingern an einer versifften Mechanik ist für mich daher näher an der alten Eisenbahn als das Einstellen eines "rollenden MP3-Players in einem schwarzen Gehäuse"...:-)
Ich fahre lieber "unplugged"!
Gruß
Michael Füg

Kommentar von Martin Meiburg |

ich oute mich hier auch als "Dampfer". Genau wie manche meiner Vorredner beeindruckt mich meine KM1 50er unter "Dampf" (KM1 Destillat) erheblich mehr, als ohne. Für diesen Illusionsgewinn nehme ich gerne andere Unanehmlichkeiten in Kauf. Bezüglich der "Geruchsbelästigung" möchte ich eher sagen: es stört mich mehr, daß es nicht nach dem typischen Dampflokaroma "duftet", sondern eher wie Zitronenspülmittel.
Aber wenn ich spiele, dann mit Allem, was die Technik hergibt. (Ich spiele im Garten oder auf Modulen bei Vereinstreffen.)
Übrigens: die R-Sätze weisen richtigerweise auf Gefahren hin. Rissige Haut etwa deswegen, weil es sich bei dem KM1 Destillat wohl um ein Lösungsmittel handelt. (jedenfalls wenn ich dem Labor meines Arbeitgebers trauen darf). Und Gefahr beim Verschlucken besteht grundsätzlich bei jeder Art von Chemie.
Es kam schon weiter oben der Hinweis auf Propylenglykol. Auch Glyzerin scheint in der E-Smoker Szene als Nikotinrauchersatz benutzt zu werden. Wenn das Zeug dort inhaliert werden kann/darf, dann dürfte das nicht soooo gesundheitsschädlich sein.
Wenn KM1 die 211 liefert, werde ich mal Versuche mit diesen Alternativstoffen machen. Wenn der Raucherzeuger in dieser Lok verreckt, ist mir das nicht so wichtig. Aber die "Fuffziger" muß qualmen!
dampfende Grüße
Martin Meiburg

Kommentar von Günter Schmalenbach |

Hier kommt jetzt in dem vorherigen Beitrag die Raucherzeugung bei Diesellokomotiven ins Spiel .
War ja unvermeidbar .
Nun will ich wahrlich nicht der Spielverderber sein .
Jedoch bei Licht betrachtet sieht es doch so aus.
Beim Startvorgang kann der Diesel etwas qualmen (rauchen ) oder es kommt eine dicke Rußfahne .
Die Großdiesel besitzen in der Regel Vorheiz-oder Warmhalteanlagen . Da ist mit Qualm (Rauch) auch wenig angesagt . Qualmt der Diesel trotzdem , dann gehört er in Werkstatt .
Die Regel ist doch eine flirrende Heißluft-Abgasfahne . Nicht so ein Wölkchen .
Na ja vielleicht ist die Entwicklung noch nicht abgeschlossen . Dann bekommen wir sicher den passenden Geruch nach verbrannten Schweröl oder Wasser-Heißdampfölgemisch und verbrannter Kohle . Wenn der Heizer feuert auch schwarzen Rauch . Oder eben flirrende Abgasfahnen .
Viel Spaß am Spiel mit der Modellbahn wünscht
Günter Schmalenbach

Kommentar von Martin Meiburg |

Hallo Herr Schmalenbach,
bezüglich der Diesel-Dämpfe: volle Zustimmung. Eine Modell-Diesellok braucht bei mir nicht zu "dampfen".
Martin Meiburg

Kommentar von Günter Schmalenbach |

Hallo Herr Meiburg ,

das darf und muss natürlich Jeder für sich selbst entscheiden.
Eine gewisse Vorbildnähe sollte sein .
Noch eine Erfahrung beim Dampfbetrieb . Die Funktion des Hilfsbläser sollte möglichst niedrig oder kurz eingestellt werden . Es kann dabei eine erhebliche Menge Destilat verbraucht werden und wenn es dann zur Sache geht ist der Tank leer .
Tankvolumen und Füllstandanzeige das sind noch die Knackpunkte .
Günter Schmalenbach

Kommentar von Erik Schneider (54), CH |

Hallo Herr Weidelich, werte Spur 1 Gemeinde!
Habe die Voten verfolgt und mir vorgenommen nach Möglichkeit mal meinen Beitrag zu schreiben! Wenn man die Dampflokzeit noch am letzten Zipfel miterleben durfte mit den schwer arbeitenden Loks unter allen Bedingungen kommt man so oder so zum Schluss: Was uns die Elektronik heute an Sound und dem "dampfenden" Spiel- und Spassfaktor bietet ist ehrlich gesagt ja schon mal toll; nur schon vom Sound her, war das vor wenigen Jahren noch undenkbar! Beim "Dampf" ist es leider (oder zum Glück) nach wie vor ein grosser Kompromiss. Erstens kommt in der Regel nicht nur Dampf aus dem Dampflokschornstein - und beim echten Dampf es ist je nach Temperatur und Luftfeuchtigkeit auch eine Frage der Dichte. Das alles inkl. des Zylinderdampfes ist damit auch bei der neuesten Generation Dampfgeneratoren weit weg vom Original; vielmehr ist es einfach ein für zwischendurch interessante Zugabe. Das wiederum macht es einem leicht, dies in Grenzen zu halten - den das parrafinhaltige Dampfdestilat war mir bei meinen ersten, euphorischen Spielfahrten nicht nur in den Nase sondern gleich in Lunge und Kopf gestiegen und führte zu Kopfschmerzen und Atembeschwerden. Also wirklich unabdingbar - gute Luftzirkulation und Räume lüften.

Noch zum Thema Livesteam/Echtdampf kann ich gerne meine persönlichen Erfahrungen einbringen. Zur Spur 1 fand ich bereits in den Siebzigerjahren....noch den richtigen DB-Dampf in Nase, Ohren und Augen brachte es mich zur damals bei ASTER livesteam BR 86 mit mässiger Detaillierung.... dafür mit richtig funktionierender Dampfmaschine; das war damals die Faszination. Mit Wasser, Feuer und Oel eine Lok zum Fahren bringen und dann damit Züge über die Geleise ziehen - und je nach Zuggewicht das Auspuffgeräusch hören! Die Detaillierung ging auch dort weiter, die BR44, 01 etc. kamen als Objekte der Begierde und später Modelle in die Sammlung - man kam in die einheimische Livesteam-Szene und es entwickelte sich über Jahre eine schöne, bereichernde Zeit. Nach einigen weiteren, inzwischen echt schönen Maschinen bis zu den Baureihen 96 und 98 dachte ich, mich positioniert zu haben. Die Geräusche und Dampfemissionen entsprechen der Grösse der Modelle - aber sie "leben" alle wirklich".

Vor wenigen Jahren kam plötzlich eine wunderbar detaillierte BR86 auf den Markt...."leider" zwar elektrisch, dafür aber mit den bekannten Zugaben elektronischem Sound und Radsynchronem Dampfausstoss. Ein neues Reizthema wolle erprobt und erfühlt werden.... es kamen noch ein paar weitere Loklegenden dazu...stets verbessert bei diesen elektronischen Zugaben. Beim obligaten Spur 1 Treffen in Sinsheim als stiller Beobachter der beiden Betriebsvarianten und einem Besuch im September in Heilbronn kam ich zur Erkenntnis: Es sind 2 Welten. Die elektrisch/digitalen und die Echtdampfer verfolgen ihre eigenen Philosophien und sind nur schwer unter einen Hut zu bekommen. Nur schon, das eine Echtdampflok etwas Wasserdampf über den Dächern verteilt oder ein Tröpfen Oel-/Wasser Gemisch auf den Gleisen hinterlässt, war nicht gerade friedensfördernd. Inzwischen habe ich persönlich schon 3 gemeinschaftliche Events organisiert....nicht wirklich einfach in 2 Welten! Draussen bei kalter Temparatur eine Livesteamlok vor einem schweren Zug - ein Augen- und Ohrenschmaus...natürlich nicht in 1:1 Qualität aber Modell-angepasst!

Zudem: Echtdampflok heisst gleiche Funktionen wie das Original, rein mechanisch, handwerklich eigentlich alle Probleme und defekte zu lösen/reparieren. Aber wie sieht es bei den Digitalen und der Elektronik aus - da wage ich mich nicht ran. Beim Hersteller der eine eigene Werkstatt betreibt, einen Termin zu reservieren oder ggf. eine Lok hinzusenden besteht zwar....ist aber äusserst aufwändig und selten billig. Beide "Welten" haben ihren Reiz und ihre Anhänger - aus einer gesunden Distanz betrachtet wird man sich seine Prioritäten selber setzen und ggf. für die andere Fraktion die entsprechende Tolleranz entgegenbringen. So oder so bleiben alles Modelle - wie schön auch immer bis hin zur Patinierung - einen Kompromiss zum persönlichen Denkmal als lebendige Erinnerung in den eigenen vier Wänden, Garten, Clubheim oder wo auch immer! Ich persönlich muss hier zugeben: Bin selbst noch im Dilemma...aber der richtige Dampf ist halt noch im Blut!
Erik Schneider

Antwort von Friedhelm Weidelich

Lieber Herr Schneider,

weil Sie gern Fotos angehängt hätten, um Ihre These zu belegen, nehme ich mal eines, das ich 1970 von einer hart arbeitenden 44 beim Anfahren gemacht habe. Viele Modelleisenbahner kennen sowas ja bestenfalls aus Büchern... Kein Dampfgenerator und kein Sounddecoder ist in der Lage, dieses Erlebnis auch nur ansatzweise zu reproduzieren!

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Kommentar von Michael Füg |

Hallo Herr Weidelich,

Anbei Echtdampf-Wolke aus meinem Garten vom 1. Dezember

Foto

Gruß
Michael Füg

Antwort von Friedhelm Weidelich

Respekt, Herr Füg! Die englische Lok macht gut(en) Dampf!

Kommentar von spur1purfan |

Als ich den Artikel las, war ich überzeugt davon, dass Sie wieder mal den Nagel auf den Kopf - sprich eine Diskussion losgetreten haben, welche die Spur1er in die beiden Lager "Betriebsbahner" und "Dioramenbahner/Sammler" teilt. Ich habe auf vielen Messen den Dampfausstoß der Loks bewundert, auch im Wissen, dass alle Hersteller bei weitem nicht an das Dampfvermögen einer Original-44er herankommen werden. Meine (mittlerweile wieder verkaufte) km-1 Maschine machte auf meinem Diorama Dampf, nach 5 Minuten musste ich den Qualm aber abschalten und konzentrierte mich wieder auf das, was mir an einer Modell-Lok am wichtigsten ist: Die Umsetzung der Lok ins Modell mit den richtigen Proportionen und den vielen vielen Details, die sich wie bei einer echten Lok erst auf den dritten oder vierten Blick erschließen lassen. Seitdem bin ich glücklich mit meinen Modellen von Lematec oder Spur-1-exklusiv/Pein, die mir diese Dinge liefern. Somit Antwort auf Ihre Frage: Ich brauche keinen Dampf, aber viele Details an den Loks!