Zinnfiguren von Dingler

, von Friedhelm Weidelich (Kommentare: 0)

Lokführer und Schaffner von Dingler, Foto: Friedhelm Weidelich

Da spur1info erst knapp fünf Monate online ist, habe ich das Privileg, auch mal auf Modelle hinzuweisen, die nicht neu sind. Die Zinnfiguren von Dingler sind aber so gut, dass ich sie hier gern präsentiere.

Das Problem der Figuren – nicht nur in 1:32 – ist allgemein, dass sie oft zu statisch wirken und Kindergesichter haben, die zudem nicht in mehreren Farbschattierungen bemalt sind. Denn Gesichter haben verschiedene Hauttöne. Die Bemalung ist eine große Kunst und müsste auch entsprechend bezahlt werden. Nicht jeder will das - oder der Hersteller hat seinen Standard, der "good enough" ist. Doch Puppengesichter lassen sich ebensowenig korrigieren wie nudelförmige Haarsträhnen und fehlende Faltenwürfe und Nähte.

Schaffner von Dingler 1:32

Die Dingler-Zinnfiguren gehören von der Gestaltung und vor allem der Bemalung her zum Besten, was man im Spur-1-Maßstab kaufen kann. Mit 9,90 € sind sie sogar noch preiswert. Schade, dass es nur sechs Figuren gibt. Der Schaffner mit den ausdrucksvoll gemalten Augen ist so schlank, wie es in den 50er- und 60er-Jahren normal war.

Fahrdienstleiter von Dingler

Außer dem Dampflokführer, der zum Regler greift, und dem Zugführer im Stil der frühen 60er-Jahre (Aufmacherbild) ließ Dingler einen Fahrdienstleiter gießen und sehr schön bemalen. Die Augen spielen eine entscheidende Rolle bei der Natürlichkeit der Figur. Aber auch die bemalten Wangen und unterschiedliche Gesichtsfarben lassen die Zinnfiguren realistischer wirken als so manche andere Figur.

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Der Heizer passt auch in frühere Epochen.

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Irgendwie an Tante ....... (Name bitte individuell einsetzen) erinnert die Schaffnerin der 60er-Jahre. An schwarze Uniformen und Sandalen kann ich mich nicht erinnern, ich würde die Dame eher in den 50er-Jahren ansiedeln. Wie mir ein Leser sagte, berichtete sein Vater, dass an heißen Sommertagen den Damen sogar kurze Hosen erlaubt waren. Das spricht für die Authentizität der Schaffnerin (die ich gar nicht bezweifeln wollte).

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Eine gute Figur macht auch der Rottenaufseher mit seinem Signalhorn – über etliche Epochen unentbehrlich an jeder Gleisbaustelle.

Rottenaufseher von Dingler, Foto: Friedhelm Weidelich

Das Aufstellen von Figuren wird oft als Problem gesehen. Manche kleben sie mit Heißkleber oder anderem überquellenden Klebstoff an und stören so ungewollt die Wirkung der Figur. Wer sie mit einem womöglich vorhandenen Sockel aufstellt, sollte in Sachen Modellbau noch einmal auf Anfang gehen.

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In meiner aktiveren Gartenbahnzeit hatte ich draußen das große Problem, Figuren auf unebenem Boden sturmsicher aufzustellen. Ich habe dann ein Loch in ein Bein gebohrt, einen Draht hineingesteckt und hatte dann alle Möglichkeiten: So kann man die Figur überall aufstellen und in alle Richtungen drehen. Und wenn man sie woanders haben will, wird sie einfach herausgezogen und neu eingesteckt.

Dingler hat eine ähnliche Lösung gewählt. Auch in die Beine dieser Zinnfiguren kann man einen Draht einkleben. Der muss nicht besonders dick sein. Winzige Bohrungen, die man leicht wieder verschließen oder offenlassen kann, nehmen den Draht auf. So fallen die schweren Figuren auch nicht um, wenn die Anlage oder das Modul mal einen Stoß abbekommt. Und zum Transport oder für neue Szenen zieht man die Figuren einfach ab.

Meine Bilder haben nicht ganz die Qualität, die ich mir wünsche. Aber das Makro-Objektiv ist noch in einer der vielen Kisten, mit denen ich letzte Woche nach Hannover umgezogen bin...

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