VW T1 in 1:32 – kein Vergleich

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tl_files/bilder/Basteltipps/VW T1 Huetz/HH_IMG_0014k.jpg"Als Spur 1 Epoche-3-Fahrer und Modellbauer liegen mir auch die Straßenfahrzeuge am Herzen. Und was wäre die Epoche 3 ohne den VW T1 in seiner großen Vielfalt?" Das schrieb spur1info-Leser Heinrich Hütz und schickte Text und Bilder zur Veröffentlichung. Voilà!

Um es vorwegzunehmen: Ein Vergleichstest folgt hier nicht. Das hieße Äpfel mit Birnen zu vergleichen. Die ungleichen Kandidaten wären der wunderschöne VW T1 Kastenwagen von Schuco und der VW T1 Bus von Kinsmart. Der erste ist für einen Listenpreis von ca. 89 € zu haben, während für den anderen lediglich 9,90 € zu zahlen sind. Kinsmart gibt es bei vielen Anbietern im Internet oder vielleicht im Spielzeugladen vor Ort.

Warum überhaupt ein Vergleich? Vergleichen möchte ich nicht die Produkte aus der Packung, sondern die Möglichkeiten, um zum Wunschmodell zu kommen.

Wer einen Umbau z.B. zu einer schönen zweifarbigen „Doka“ (Pritschenwagen mit Doppelkabine) oder einem T1 mit breiter Holzpritsche plant, der überlegt schon, was er als Rohmaterial dafür verwendet.

Traut man sich den Umbau mit dem guten, aber auch teuren Produkt aus dem Hause Schuco zu? Mit welchem Aufwand muss man mit der Kinsmart-Basis rechnen? Dieser Frage möchte ich nachgehen.

Um hier etwas voran zu kommen, habe ich dem mit Hippie-Symbolen „geschmückten“ Kinsmart T1 zunächst einen neuen Anstrich im unteren Bereich verpasst. (Vor dem Umlackieren unbedingt die Symbole mit 1000er Schleifpapier abschleifen). Diese Maßnahme ist ganz leicht und wertet das Fahrzeug schon mal etwas auf. Dem einen oder anderen mag dies z.B. fürs „T1-Ladegut“ schon genügen und das ist auch gut so.

Nun erkennt man aber auch die Unterschiede zum anderen Kandidaten, ohne durch die wenig vorbildgerechte Blumenkinderbuntbemalung beeinflusst zu werden.

Was kann oder sollte man dem Kinsmart nun Gutes tun?

Zunächst die leichteren Übungen: Rückspiegel, Blinker vorn, Steg in der vorderen Seitenscheibe, Bemalung der Türgiffe sowie Umlackieren der Radkappen. Ein „Höherlegen“ des Wagenkastens über der Hinterachse um ca. einen Millimeter darf hier nicht fehlen.

Als mittelschwer würde ich einstufen: Seitentür auf der Beifahrerseite sowie Heckklappe einkleben, Spalte verspachteln und mit Reißnadel neu formen. Den Wulst unter dem Zierspitz (also auf der Vorderseite) abschleifen und Spalt verspachteln. Die Front des T1 bestand aus einem Blech. Im Übrigen war der T1 definitiv knautschzonenfrei.

Und schließlich die schwierigen Eingriffe: Einsetzen neuer Frontscheiben. Hier ist beim T1 keine Wölbung erlaubt, sondern diese müssen „potteben“ sein. Zierliche Scheibenwischer (z.B. aus hauchdünnem Draht) sollten jetzt nicht fehlen.
Eventuell alle Fensteröffnungen maßvoll auffeilen, besonders in der Höhe. Das erfordert dann auch neue Fensterscheiben rundum.

Ein Umbau zur Doppelkabine oder zur Holzpritsche wäre schon etwas aufwändiger als der Griff zur Säge.

Wer es bis hierher treiben möchte, erhält ein durchaus ansehnliches Modell. Zum Verwechseln ähnlich mit dem Schuco-T1 wird dies aber nicht ausfallen. Zum Beispiel ist der Kinsmart-Wagenkasten etwas zu niedrig. Dieses Manko auszugleichen käme einem Neubau gleich.

Fazit: Es gibt drei Wege, zu einem guten VW T1 zu kommen.

Weg 1: Um ausschließlich als Schrottauto zu dienen, dafür ist der Kinsmart zu schade. (Das wollte ich ja herausfinden.) Man kann damit und mit etwas bastlerischem Geschick einige individuelle Modelle gestalten, ohne das Risiko eingehen zu müssen, ein hochwertiges Basismodell zu zerstören. Die Kompromisse muss natürlich jeder für sich selbst bewerten.

Weg 2: Wer es perfekt haben will, nimmt Geld in die Hand und legt selbige anschließend fachgerecht an das frisch erworbene Schuco-Modell. Den hohen Standard, den Schuco gesetzt hat, zu halten, wird dabei nicht jedem vergönnt sein. Aber dem Mutigen gehört die Welt!

Weg 3: Wer neben Geld auch Zeit hat, der wartet, bis Schuco den jeweiligen Traum-T1 ins Programm aufnimmt. Der Pritschenwagen mit Einfachkabine und der Westfalia Camper sind ja erfreulicherweise angekündigt.

Und wenn wir schon mal dabei sind: Doka, Holzpritsche und Samba lassen ebenfalls aus der Epoche 3 grüßen und würden ihre Käufer finden.

Fotos und Text: Heinrich Hütz

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