Spur-1-Treffen 2016: Schwach besucht, gute Geschäfte

, von Friedhelm Weidelich

Zahlen liegen nicht vor, doch alle Aussteller waren sich einig: Es waren weniger Besucher auf dem Spur-1-Treffen als im vergangenen Jahr. Dafür gibt es Gründe.

 

Das Ende des Massenmarkts: Auch wenn die Geschäfte von Händlern und Ausstellern mit Gebrauchtware gut liefen: Das Schrumpfen des Spur-1-Markts ist mit Händen zu greifen. Das betrifft vor allem die Hersteller, die gezwungen sind, in China große Stückzahlen zu produzieren. Sie haben nicht nur schwierige Zeiten vor sich, sie stecken bereits tief in der Krise.

Das Klima: Am Freitag betrug die Temperatur in Sinsheim 36° C. Am Samstag war es noch sehr warm in den Hallen, erst am traditionell schwach besuchten Sonntag war der Aufenthalt drinnen erträglich. So wundert es nicht, dass viele Besucher wegen der Hitze und wegen der Unwetter, die einigen Besuchern sogar Wasser ins Hotelzimmer gespült haben, lieber wegblieben.

Der Termin: Das Spur-1-Treffen wurde von Märklin initiiert, als man noch auf dem Parkplatz Rennen auf den Gleisen veranstaltete. Der Termin wurde "aus Tradition" beibehalten, hat sich aber längst obsolet gemacht. Denn im Sommer denkt niemand an Modellbahnen und will sich in heißen Hallen aufhalten. Der Veranstalter hat aber keine anderen Termine frei. In Niedersachsen waren bereits Schulferien. Der Termin ist bei den immer heißeren Sommern einfach unpassend. Und es gibt durchaus Aussteller und Besucher, die sich einen Termin im Frühjahr oder Herbst wünschen würden.

Das alternde Publikum: Abgesehen von Familien, die den Museumsbesuch auch zu einem Blick auf die Spur-1-Modelle nutzten, trifft man die immer gleichen Spur-1-Freunde im Alter ab 60 bis 70 Jahren. Der Besuch ist wegen der Hitze strapaziös (und es klappte heute jemand zusammen und verletzte sich schwer am Kopf). Da bleibt man bei der zu erwartenden Hitze lieber zuhause. Auch die Staus auf der Autobahn sind kein Grund zur Freude.

Bleibt als Fazit: Das Spur-1-Treffen ist zwar ein traditionelles Familientreffen, aber zur völlig falschen Zeit. Wenn sich da konzeptionell und terminlich nichts tut, eventuell zusammen mit der deutlich jüngeren Spur-0-Gemeinde, kommt in fünf bis zehn Jahren niemand mehr. Und das wäre wirklich schade für alle Beteiligten.

PS: Einige Anbieter von hochwertigen Modellen der gehobenen Preisklasse waren mit dem Messeergebnis sehr zufrieden.

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