Spielwarenmesse: Neue mobile Funksteuereinheit von ESU

, von Friedhelm Weidelich (Kommentare: 4)

tl_files/bilder/ESU/50113_ESU_Mobile Control_II.jpgDas etwas antiquierte und Batterien fressende Funksteuergerät ECoS-Control Radio von ESU bekommt einen modernen Nachfolger.

ESU macht mit der Mobile Control II einen gewaltigen Sprung nach vorn. Denn die alte Mobileinheit hatte sich überlebt und hatte einen so hohen Energieverbrauch, dass die Akkus grundsätzlich leer waren, wenn man das Gerät wieder benutzen wollte. Sie wird nicht mehr angeboten.

Nun kombiniert ESU den bewährten, motorisch angetriebenen Drehknopf mit einem berührungsempfindlichen Farbdisplay und bietet dem Benutzer gleich drei Möglichkeiten der Fahrtrichtungsumschaltung. Nun wird die Mobileinheit per WLAN (WiFi) am die ECoS angebunden. Näheres steht im leicht überarbeiteten Pressetext:

"Der fest eingebaute, leistungsfähige Lithium-Polymer-Akku reicht für lange Betriebstage aus. Aufgeladen wird der Akku mit dem USB-Ladegerät eines Mobiltelefons oder einen USB-Port. Aufgrund der offenen Plattform lässt sich jederzeit mit Hilfe zusätzlicher Apps aus dem Google Play Store der Funktionsumfang erweitern. 

Das neue Steuergerät ist 165 mm x 55 mm x 15 mm groß. Alle Bedienelemente können mit einer Hand erreicht werden, die wichtigsten Funktionen sogar ohne hinzuschauen: Der Blick des Modellbahners bleibt auf Anlage und Züge gerichtet. Möglich macht dies der zentrale, motorgesteuerte Drehregler mit Endanschlag. Mit seiner Hilfe wird feinfühlig die Geschwindigkeit der Lok eingestellt und die Fahrtrichtung umgeschaltet. Zum Schalten von Funktionen berührt man direkt die auf dem Bildschirm dargestellten Piktogramme. Der Bildschirm dient auch zum einfachen Wechsel der Funktionen – wie man es von Smartphones und der ECoS kennt. Jeweils zwei Tasten an der linken und rechten Geräteseite dienen zum Umschalten der Fahrrichtung oder zum Auslösen der wichtigsten Funktionen.

Mobile Control II arbeitet mit den ECoS-Digitalzentralen zusammen und ersetzt das bisherige ECoS Control Radio. Die ECoS synchronisiert alle Daten mit dem Funkhandregler, sodass man keinerlei Daten lokal eingeben muss. Für Magnetartikel und Fahrstraßen werden ebenfalls die Namen, Adressen und korrekten Symbole dargestellt. Mobile Control II kann alle in der ECoS angelegten Loks steuern und versteht 14, 28 oder 128 Fahrstufen. Alle wesentlichen Lokeigenschaften wie Lokname, Loksymbol, Funktionstastenbelegung sowie Funktionstastensymbole werden von der ECoS übernommen und korrekt angezeigt. Dabei können pro Lok bis zu 28 Funktionstasten genutzt werden, die als Dauer- oder Momentfunktionen konfiguriert sein können.

Alle auf dem Stellwerk der ECoS angeordneten Magnetartikel und Fahrwege können geschaltet werden. Die Unterscheidung von zwei-, drei- und vierbegriffigen Magnetartikeln bleibt erhalten.

Das hochauflösende (480 x 800 Pixel, 280 dpi) hintergrundbeleuchtete TFT-Display informiert über die wichtigsten Betriebsparameter. Darüber hinaus sieht man, ob eine Lok von einem anderen Mitspieler belegt ist oder ob ein Nothalt an der Anlage ausgelöst wurde.

Mobile Control II verwendet WLAN (WiFi) zur Kommunikation mit der ECoS. Man muss daher die Zentrale an ein Netzwerk anbinden. Falls man bereits einen WLAN-Router besitzt, kann die ECoS ganz einfach an diesen angeschlossen werden. Die ECoS und das Mobile Control II finden sich automatisch.

Wer seine Modellbahn nicht mit seinem Heimnetzwerk verbinden möchte oder auf Ausstellungen flexibel sein will, kann für das Mobile Control II einen Mini-Access-Point erwerben, der mit Hilfe der ECoS in wenigen Schritten kinderleicht einzurichten ist.

Bis zu 16 Mobile Control II können mit der ECoS betrieben werden. Mobile Control II als offene Plattform ist grundsätzlich offen für den Betrieb mit anderen Digitalzentralen, die über eine WLAN-Schnittstelle verfügen. Dann muss zusätzliche Software (Apps) von Drittanbietern auf dem Mobile Control II installiert werden. ESU lädt alle Entwickler ein, ihre Apps für das Mobile Control II anzupassen. Die von ESU zur Verfügung gestellten Apps unterstützen zunächst jedoch nur die ESU-eigenen Zentralen. ESU wird die Programmierschnittstelle (API) für die zusätzlichen Eingabeelemente veröffentlichen, so dass fremde Apps den Drehregler und die vier seitlichen Tasten verwenden kann."

ESU bietet zwei Pakete an: 50113 Mobile Control II Funkhandregler Set für ECoS, deutsch/englisch, mit Trageschlaufe, USB-Kabel, Mini-Accesspoint, Stecker-Netzteil und LAN-Kabel. 50114 Mobile Control II Funkhandregler Einzelregler für ECoS, deutsch/englisch, mit Trageschlaufe und USB-Kabel.

SwitchPilot V2.0

Der SwitchPilot V2.0 ist die zweite verbesserte Version und sofort lieferbarer des ESU-Zubehördecoders vor. Er ist ein robuster Multiprotokoll-Schalt- und Weichendecoder zum Schalten von bis zu 4 doppelspuligen Magnetartikeln (z.B. Weichen) oder 8 Verbrauchern wie Entkupplungsgleisen oder Glühbirnchen (z.B. Weichen- Straßen- oder Hausbeleuchtungen). Durch seine intelligente Software kann er unter DCC oder Motorola eingesetzt werden. Er verhält sich konform zur DCC-Norm und wird mit Weichenkommandos angesprochen. Im Betrieb unter Motorola sind die Adressen 01 – 127 möglich. Die Erkennung der Betriebsart erfolgt vollautomatisch. Der SwitchPilot kann entweder direkt von der Digitalzentrale oder separat von einem Gleich- oder Wechselspannungstrafo mit Spannung versorgt werden. An seine 8 Transistorausgänge mit je 1A Dauerausgangsleistung können bis zu vier Doppelspulenantriebe aller bekannten Hersteller angeschlossen werden. Die Einschaltdauer kann von 0,1 s bis 1 Sekunde pro Ausgang frei gewählt werden, um ein Durchbrennen von Antrieben ohne Endabschaltung zu verhindern. Der SwitchPilot verhält sich in dieser Betriebsart Märklin-k83-kompatibel.

Alternativ kann für jeden der Ausgänge ein Dauerausgangsbetrieb gewählt werden, um Lichtsignale oder andere Verbraucher wie Weichen- Straßen- oder Hausbeleuchtungen direkt durch den SwitchPilot zu versorgen. Effekte wie Überblenden („Zoom“) oder Blinklichtfunktion helfen bei der Realisierung vorbildgetreuer Lichtsignalbilder bzw. Bahnübergängen. Der SwitchPilot übernimmt hierbei die wichtigsten Eigenschaften der Märklin-k84-Decoder.

Außerdem lassen sich zwei RC-Servos direkt ansteuern. Für jeden Servo können neben der Stellgeschwindigkeit auch die beiden Endlagen individuell vorgegeben werden. Damit sind vorbildgetreue langsame Weichenantriebe realisierbar, z.B. für das Steuern von Formsignalen oder Bahnübergängen. Der Servoimpuls kann auf Wunsch bei Erreichen der Endstellung abgeschaltet werden. Die Stromversorgung zum Servo kann unterbrochen werden, um das Flattern mancher billigen Servos zu verhindern.

In Verbindung mit einer ECoS-Zentrale kann der SwitchPilot V2.0 bei mechanischer Vorbereitung des Weichenantriebs bzw. Weiche die tatsächliche Weichenstellung erfassen und anzeigen. So hat man die Gewissheit, dass eine Weiche wirklich korrekt geschaltet hat. Der SwitchPilot kann flexibel programmiert werden: Zum einen unterstützt er alle DCC-Programmiermodi inklusive POM (Hauptgleisprogrammierung). Alternativ kann man die Adresse auch über den Programmiertaster direkt am SwitchPilot vergeben: Knopf drücken, an der Zentrale Schaltbefehl auslösen, fertig.

Alle Transistorausgänge des SwitchPilot sind gegen Überlast und Kurzschluss geschützt. Die interne Software des SwitchPilot V2.0 kann jederzeit mit Hilfe des ESU-LokProgrammers durch aktuellere ersetzt werden.

Highlights: 32-Bit ARM Prozessor, updatefähig über LokProgrammer NMRA/DCC mit bis zu 127 Adressen. K83-kompatibel Versorgung durch Digitalzentrale oder separaten Gleich- oder Wechselstromtrafo. 8 Transistorausgänge in 4 Doppelgruppen angeordnet, mit je 1,5 (2,0) A belastbar Ausgänge gegen Kurzschluss und Überlast geschützt. Schaltdauer jedes Ausgangs zwischen 0,1 s und 1,0 s oder Dauerbetrieb einstellbar. Optionaler Blinklichtbetrieb. 2 Servoausgänge für RC-Servos (Graupner-, JR- oder Futuba-kompatibel, 1 ms bis 2 ms Impulsdauer, positiv. Drehgeschwindigkeit und Endlagen jeweils separat einstellbar. 8 Rückmelder für Weichenendstellung, kann an ECoS angezeigt werden. RailCom-Sender für Rücksendung der Daten an die Digitalzentrale. Einstellung per DCC-Programmierung inkl. POM und über Taster am Gerät. Maße: 86 mm x 86 mm x 25 mm.

ECoS Detector RC für ECoS und CentralStation Reloaded

Viele Modellbahner haben den Wunsch, Ihre Anlage automatisch zu steuern: Züge sollen ohne manuelle Eingriffe fahren, vor Signalen halten und in Bahnhofsgleise ein- und ausfahren. Auch im Schattenbahnhof soll sich die Lok ein freies Gleis suchen und natürlich sollen hierbei zuverlässig Kollisionen vermieden werden.

Das System muss jederzeit den Zustand aller Gleise kennen: Ist das Gleis frei oder befindet sich ein Zug darauf? Hierfür werden Rückmeldemodule benötigt. Das System muss die fahrenden Züge beeinflussen. Dies erledigt die ECoS. Da die  Zugbeeinflussung durch die ECoS durchgeführt wird, ist die wichtigste Aufgabenstellung für den Modellbahner die Installation der Rückmeldemodule. Diese müssen ans Gleis angeschlossen werden und erkenne, ob sich darauf ein Zug befindet. Diese Informationen werden über den ECoSlink Bus an die ECoS weitergereicht, wo sie verarbeitet werden. Der neue ECoSDetector RC wurde entwickelt für Modellbahner, die ausschließlich RailCom-fähige Rückmelder benötigen. Er kann vier Gleisabschnitte überwachen. Diese sind fest als Stromfühler ausgelegt. Der Baustein ist in der Lage, seine 4 Gleisabschnitte besonders zu überwachen: Mit Hilfe der RailCom-Technik („local detector“) kann auf diesen Abschnitten nicht nur herausgefunden werden, ob sich ein Zug darauf befindet, sondern sogar, welcher Zug genau es ist (Zugnummernerkennung). Hierzu benötigt man Railcom-fähige Lokdecoder.

Die Kenntnis, welcher Zug genau sich auf einem Abschnitt befindet, führt in Verbindung mit dem Fahrstraßenmodul der ECoS zu neuen Funktionen: So können beispielsweise automatisch die Schranken eines Bahnübergangs gesenkt werden, oder die Züge suchen sich im Schattenbahnhof ein freies Gleis. Hierbei sind die Schalteingänge oder Gleisbesetztmelder elektronisch „entprellt“, um auch bei unzuverlässigem Kontakt oder stark verschmutzten Schienen eine zuverlässige Rückmeldung zu gewähren. Jeder ECoSDetector wird direkt über den ECoSlink-Bus mit der Zentrale verbunden.

Geeignet sind neben allen ECoS-Zentralen auch alle Central Station Reloaded mit Update von ESU. Die galvanische Trennung von Bussystem und Zentrale sorgt hierbei für höchste Betriebssicherheit und sichere Übertragung zur Zentrale. An der Zentrale werden alle ECoSDetector automatisch erkannt und in den Betriebsablauf eingebunden. Die Konfiguration der Geräte erfolgt hierbei komfortabel und bequem direkt an der Zentrale und kann auch nach dem Einbau durchgeführt werden. Die Betriebssoftware jedes ECoSDetector kann bei Bedarf aktualisiert und um zusätzliche Funktionen erweitert werden: Das hierfür erforderliche „Update“ erfolgt bei Bedarf vollautomatisch durch die Zentrale.

Highlights: Rückmeldemodule für ECoS und CentralStation® Reloaded Eingänge als Stromfühler. Eingänge von der Zentrale galvanisch getrennt. Automatische Anmeldung des Detector-Moduls an der Zentrale. Bequeme Konfiguration des Moduls über die Zentrale. Alle vier Eingänge mit RailCom. 4 Eingänge parallel auch als RailCom-Rückmelder nutzbar, dadurch Zugnummernerkennung möglich. Maximale Belastung 3A pro Ausgang. Updates über die Zentrale.

Foto: ESU

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Kommentar von Günther Uthmann |

Kann die neue Funksteuereinheit auch an der Central Station reloaded verwendet werden ?

Antwort von Friedhelm Weidelich

Auskunft von ESU: Ja.

Kommentar von Sven Gorgos |

Ein sehr interessanter Lösungsansatz um den in die Jahre gekommenen Funky ersetzen zu können! Auf ein Gerät wie die Mobile Control II mit (offenem!) Android Betriebssystem habe ich gewartet. Die RC CAB von Rocrail / Rob Versluis arbeitet bereits einwandfrei auf einem Android Handy mit direktem Zugriff auf das Lenz Digitalsystem (über WLAN auf eine LAN Schnittstelle am XBus). Die Bedienung mit einem Drehknopf empfinde ich als wesentlich angenehmer. Die notwendige Anpassung der RC CAB - App auf die zusätzlichen Funktionen (Drehregler + 4 Knöpfe) würde ich gern mit weiteren 10.- Euro unterstützen.

Sven Gorgos

Kommentar von Heinrich Hütz |

Hallo liebe Einser

Wenn die mobile Control II so offen ist, wie Esu es ankündigt (siehe Faqs auf der Esu-Seite), und man das Gerät mit der Märklin Zentrale nutzen kann, dann ist das ein großer Wurf.

So schön die drahtlose Steuerung mit Handy oder Tablet auch ist (so mach ich das zurzeit), so sehr fehlt dort die taktile Rückmeldung eines Drehknopfes. Das Auge wandert immer wieder zum Steuergerät ... und möchte doch viel lieber bei der Modellbahn bleiben.

Grüße

Heinrich Hütz

Kommentar von Roland Winde |

Guten Tag Herr Weidelich
Ist ein ungefährer Liefertermin bekannt? Meine Recherchen haben leider nichts ergeben, weder im Internet noch bei örtlichen Fachhändlern.
Freundliche Grüße
Roland Winde
PS: Herzlichen Glückwunsch zum 2-jährigen!

Antwort von Friedhelm Weidelich

Die Lieferung ist im Herbst 2014 geplant.