Sitzende Figuren von Dingler und Fine Models

, von Friedhelm Weidelich (Kommentare: 2)

tl_files/bilder/Figuren/FrW_Dingler-Figur-1.jpgFiguren für die Spur 1 sind Mangelware. Das Angebot ist dünn, die Qualität nicht immer überzeugend und selten praxisgerecht und oft viel zu statisch und langweilig.

Dingler und Fine Models sind nun sitzende Figuren zu verdanken, die erst bei näherem Hinsehen ihren ganzen Reiz entfalten. Ich habe sie für Sie auf einem Stuhl von Stangel porträtiert. Sie werden sie dann vielleicht mit anderen Augen sehen.

Es ist schade, wenn Reisezugwagen leer durch die Landschaft fahren oder am Bahnhof halten, ohne dass jemand aus dem Fenster schaut. Dingler und Fine Models haben sich deshalb zusammengetan und in Zusammenarbeit mit einem Figurenhersteller sitzende Figuren zu entwickeln, die lebendig wirken und bezahlbar sind.

Möglich war das nur durch eine große Bestellung beim Hersteller in China. Die Polyresin-Figuren gefallen nicht nur durch die lebensechten Posen. Ihre Lebendigkeit beziehen sie auch durch die Charakterköpfe, die extra für diese Serie von 15 Reisenden entwickelt wurden. Die Köpfe sind alle nach Verwandten, Freunden und Bekannten von Herrn Dingler gestaltet. Bei näherem Hinsehen entdeckt man Gesichter, die wie Menschen wirken und nicht wie Puppen, Karikaturen oder stilisierte Köpfe. Detailgenaue und vorbildgerechte Eisenbahnmodelle brauchen detailgenaue, lebendig wirkende Figuren.

Da sind junge Damen, die ein Buch lesen, über das letzte Kapitel nachdenken oder sich im Spiegel betrachten. Der Handelsvertreter mit Tasche, der junge Mann, der sich fast liegend in den Sitz hineinflätzt, der entspannt mit hinter dem Kopf verschränkten Armen in die Landschaft schaut und die aufmerksam zuhörende Dame oder die ältere, die sich auf ihre Kinder und Enkel freut. Mit diesen Gesichtern lassen sich Reise-Geschichten erzählen.

Die bunte Kleidung, die auf den Fotos im neutralen Blitzlicht noch strahlender und glänzender als unter Kunstlicht wirkt, mag auf den ersten Blick etwas irritieren. Die Vorgabe war aber, die Kleidung Ende der 60er, Anfang der 70er Jahre wiederzugeben – und die war damals nun mal popfarben und quietschbunt.

Vor dem Makroobjektiv und unter der Lupe entdeckt man zwar kleine Nachlässigkeiten beim Bemalen. Mehr war in dieser Preislage aber nicht machbar. Man hätte aber mit Lupe und feinsten Pinseln, Bleistift und Zahnstocher die Chance, die Gesichter mit einer noch feineren Bemalung und Make-up zu versehen und die manchmal zu gelben Haare durch Goldfarbe zu ersetzen, um blondes Haar nachzubilden. Schon im Urzustand dürften die Figuren im Personenwagen aber überzeugend wirken.

In die Eilzugwagen von Märklin passen sie bestens hinein. Wie gut, werden weitere Fotos zeigen. In der Bildergalerie sind sie auf einem 22-Zoll-Bildschirm in etwa zehnfacher Größe zu sehen. So groß, wie Sie sie sonst nie sehen werden.

Die sitzenden Figuren gibt es bei Dingler und Fine Models und bei Spur-1-Fachhändlern.

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Kommentar von D. Thomas |

Sehr geehrter Herr Weidelich,

vielen Dank für diese Berichterstattung. Jetzt weiß ich, daß ich diese Figuren bestimmt nicht kaufen werde.
"Bei näherem Hinsehen entdeckt man Gesichter, die wie Menschen wirken und nicht wie Puppen, Karikaturen oder stilisierte Köpfe. Detailgenaue und vorbildgerechte Eisenbahnmodelle brauchen detailgenaue, lebendig wirkende Figuren."

Ganz im Gegenteil. Hier fehlt die Lebendigkeit, Gesichtsausdrücke, dass es einem eiskalt den Rücken herunterläuft. Bild 10 erinnert stark an einen Glöckner aus Paris.
Für fast das selbe Geld bekommt man bei Achim Lutz wirklich geniale Figuren in echten Lebensposen, mit Detailreichtum und vorallem mit menschlichen Zügen.
Auch ist die Qualität und Bemalung von Herrn Lutz um Längen besser.

MfG
D. Thomas

Kommentar von Robert |

Herr Weidelich,

Nach lesen der Textpassage "Die Köpfe sind alle nach Verwandten, Freunden und Bekannten von Herrn Dingler gestaltet" mein herzlichen Kompliment an Herrn Dingler der trotz seines furchterregenden Freunde, noch in der Lage ist wunderbar schöne Modelldampfloks zu bauen.

Ich möchte Herrn Dingler empfehlen, sich weiterhin auf diese - aber dann nur auf diese - zu konzentrieren.

MfG,
Robert M.

Antwort von Friedhelm Weidelich

Wie verschieden die Geschmäcker doch sind!

Herr Dingler hat bereits über 2.000 der Figuren verkauft, die in fünfstelliger Menge produziert wurden. Es gibt also offensichtlich Kunden, denen die Figuren gefallen.