Schmalspuriges von Fine Art Engineering (ergänzt)
, von Friedhelm Weidelich (Kommentare: 3)
Fine Art Engineerung, die Firma von Achim Nolte aus Herford, ist bekannt für ihre feinen Radsätze und 1pur-Bauteile. Es scheint ein Ding der Unmöglichkeit zu sein, in Deutschland einen Hersteller zu finden, der sich für Kleinserienmodelle begeistern ließe. Die einen sind überlastet und wollen sich bestenfalls auf ein Lieferjahr festlegen. Finanzielle Risiken können sie nicht eingehen. Die anderen könnten zwar zügig liefern, wollen aber großzügig bezahlt werden und haben kein ernsthaftes Interesse an neuen Kunden. Deshalb hängen kleine und feine Modellbauprojekte oft am Wohl und Weh einzelner Personen, schleppen sich über Jahre dahin und versanden.
Achim Nolte ist es zu verdanken, dass auf seinem CAD-System und in seinen CNC-Maschinen nun Schmalspurmodelle aus Messing entstehen. Denn dieses Thema wird bei den Spur-1-Anbietern nahezu völlig ausgeklammert, weil sie das Potenzial nicht sehen. Wenn alle DB-Einheitslokomotiven doppelt und dreifach den Markt überschwemmt haben, könnte es für einige zu spät sein. Denn small is beautiful. Auf zwei Regalbrettern lässt sich eine funktionsfähige Feldbahn aufbauen, für das auch ein kleineres Budget ausreicht. Auch die beliebten Schmalspurbahnen im Harz und in Sachsen bergen viel unentdecktes Potenzial.
Bei dem hohen Modellbau-Anspruch, den Nolte und die zuarbeitenden Kunden haben, wird es keine Modelle zum Schnäppchenpreis geben. Doch wer sich die Möglichkeiten der Schmalspur in 1:32 vor Augen hält, wird gern zugreifen und sich über die Jahre einen kleinen, aber feinen Fahrzeugpark zulegen können, der nicht viel Platz benötigt.
Babelsberger Dieselloks
Ein hübsches Gegenstück zu den westdeutschen Fabrikaten wie Orenstein & Koppel, Deutz und Jung ist die Feldbahnlok Ns 1, die vom Lokomotivbau Karl Marx Babelsberg fast 700 Mal gebaut wurde. Eine schöne Website findet sich dazu auch hier.
Der Rahmen und Teile des Getriebes waren immerhin schon zu sehen. Die Lok wird es für 600 mm Spurweite geben.
Die V 10 C brachte es sogar zu Reichsbahn-Ehren und der Baureihenbezeichnung 199. Das Vorbild der Stangendiesellok war an Spurweiten von 600 bis 1067 mm anpassbar und soll auch im Modell für 600, 750 und 1000 mm angeboten werden.
Uwe Lacina fotografierte die V 10 C bei der Traditionsbahn Radebeul.
Die Vorläuferin dieser Lokbaureihe war die Ns 4, die schon dasselbe Untergestell hatte. Auch diese Schmalspurlok wird als 1:32-Modell verwirklicht:
Im Einsatz war die Ns 4 zum Beispiel 2006 bei der Döllnitztalbahn (Foto: Uwe Lacina):
Transportwagen, Rollwagen, Heeresfeldbahnlok und Skl
Schon recht weit fortgeschritten ist der Transportwagen für Schmalspurfahrzeuge, mit dem Anlagenbesitzer und Modulfahrer ihre Schmalspurfahrzeuge spazierenfahren können. Das Modell erhält eine passende Betonrampe für die fachgerechte Beladung.
Noch nicht ganz so weit ist der Neubau-Rollwagens der DR für 1e und 1m, den spur1info hier angekündigt hatte.
Das Aufmacherbild zeigt einen gewöhnlichen Radsatz für sächsische Schmalspurbahnen.
Die Heeresfeldbahnlok HF 110 C dürfte auf ein breites Interesse stoßen, weil noch einige dieser Dampfloks erhalten geblieben sind (Foto unten z. B. auf Rügen) und in ganz Deutschland und zumindest auch in Frankreich in Betrieb zu sehen sind.
Auch die ersten Teile des Radeberger Skl konnten begutachtet werden.
Es tut sich also was bei Schmalspurmodellen. Zum Beispiel auch bei Schotterwagen.de. Einige Modelle waren auch in Sinsheim zu sehen, leider reichte die Zeit nicht für Fotos und ein Gespräch.
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Kommentar von Christian Winter |
Gibt es schon etwas Neues zu dem angekündigten Transportwagen für Schmalspurfahrzeuge?
Antwort von Friedhelm Weidelich
Hallo Herr Winter,
auf meine Nachfrage erfuhr ich, dass im Juni in Sinsheim mehr zu sehen sein wird.
Kommentar von Christian Winter |
Sehr geehrter Herr Weidelich,
haben Sie vielen herzlichen Dank für Ihre Recherche. Sinsheim ist halt das "Mekka" für Spur 1.
Viele Grüße
Kommentar von Christian Winter |
Sehr geehrter Herr Weidelich,
da schon wieder 1 1/2 Jahre ins Land gegangen sind, möchte ich nochmal wegen des Transportwagens für Schmalspurfahrzeuge nachfragen. In Sinsheim 2015 habe ich nichts entdecken können.
Gibt es trotzdem Neuigkeiten?
Viele Grüße
Christian Winter
Antwort von Friedhelm Weidelich
Ich habe auch nichts Neues gesehen und es aufgegeben, danach zu fragen... Es scheint bei diesen Einmann-Betrieben ständig wechselnde Prioritäten zu geben. Vielleicht sehen wir 2020 einen Fortschritt bei dem Projekt...