Quo vadis, 1e?
, von Gastautor (Kommentare: 3)
An rollendem Hübner-Material ist außer dem Traglastenwagen Kb 4trp in Ursprungsausführung, Holz beplankt und mit Heberleinbremse sowie Kb 4trp in Reko (verblecht) mit Körtingbremse, dem Güterzugbegleitwagen (wurde beim Vorbild auch in Personenzügen benutzt) und der VI K und dem kleinen Kontingent der sächsischen VII K (Altbau) bei Internetbörsen nichts mehr zu bekommen. Das reicht immerhin aus, um einen glaubwürdigen sächsischen Personenzug auf die Gleise zu stellen. Da auch IV K und VII K ausverkauft sind, gibt es, bis auf die Tssd von KM1, zur Zeit keine Dampflok regulär zu kaufen – im Internet tauchen sie aber immer wieder auf.
Besig hatte den sächsischen großfenstrigen Personenwagen der Gattung 720 als BC4 und den Aussichtswagen in Rot und Grün, sowie vier verschiedene Güterwagen im Programm. Auch hier geht über das Internet noch einiges, aber es ist mühsam.
Als Gemeinschaftsprojekt war von Besig und Dingler die sächsische VI K entstanden. Bei Besig wurde die Lok als Reichsbahn VI K angeboten, bei Dingler konnte man sie in Länderbahnlackierung oder als württembergische Ts5 *) bekommen (die Bezeichnung wurde für die 1000-mm-Type benutzt, wenngleich sie sachlich auch für die 750-mm-Version zutrifft).
KM1 hatte die Bestellfrist für seine VI K zuletzt verlängert. Das impliziert automatisch, dass zum ersten Termin nicht genügend Bestellungen vorlagen. Wenn man bei KM1 die württembergische Brille absetzen und die VI K auch in der sächsischen Version anbieten würde, hätte es mit der nötigen Bestellmenge sicherlich im ersten Anlauf geklappt. Ich weiß schon jetzt von einigen „Sachsen“, die die württembergische Version mit der Absicht des Umbaus bestellt haben.
Seit Jahren ist der Heeresfeldbahndiesel HF 130 bei Henke Kleinbahnen in Berlin im Programm – für 1e wie auch für 1f. Interessanterweise bedient dieser Hersteller hier auch die Freunde der „richtigen“ Spurweite von 18,75 mm wie auch die Kompromissler mit 16,5 mm.
Die Schlepptenderlok HF 110 der Heeresfeldbahn ist bei Fine Art Engineering im Bau, die Fertigstellung ist für Weihnachen 2013 geplant. Gerade diese Lok werden viele Schmalspurfreunde begrüßen, immerhin wurde sie 105 Mal gebaut und ist nach dem Krieg in verschiedenen Modifikationen bei vielen Bahnen in mehreren Ländern gelaufen. Von 39 Maschinen ist der Verbleib mit Sicherheit nachzuweisen. Teile dieser Lok werden in Sinsheim zu sehen sein.
Mit der HF 130 und der HF 110 wäre der Grundstock an Lokomotiven für ein Programm der Rügenschen Schmalspurbahn gelegt.
Bei Fine Art Engineering ist auch die sächsische I K in Arbeit. Als erstes wird hier die Nr. 12 realisiert und danach auch die Länderbahnvarianten. Auch hier werden in Sinsheim Teile zu sehen sein. Es gibt hier auch ein neues Schmalspurrad. Durch diese Räder werden die vorhandenen Modell deutlich aufgewertet. Die I K wird aber nicht allein bleiben, sächsische Zweiachser befinden sich in der Konstruktion.
Nicht unerwähnt bleiben soll die RIESA von Complexx. In den 30er Jahren bot Henschel mit großem Erfolg bei den B-gekuppelten Nassdampfloks u. a. die RIESA (70 PS) an. Durch die Normierung konnten diese Type für 600, 750 und 900 mm Spurweite angeboten werden. Und so war es fast auch im Modell – zumindest was 600 und 750 mm (entsprechend 1f und 1e) betrifft.
Tobias Feld hat den gedeckten Güterwagen der Rügenschen Schmalspurbahn ja schon ausgeliefert.
Für die Vorstellung in Sinsheim wird bei Miniature Art mit Hochdruck am Neubau-Rollwagen gearbeitet (spur1info hat darüber berichtet).
In Sinsheim wird sicher noch die eine oder andere Katze aus dem Sack gelassen.
Soviel zum rollenden Material, kommen wir nun zum Gleis.
Die noch bestehenden 750-mm-Strecken wurden mit Regelspur-Gleismaterial ausgestattet. Das Hübner-Schmalspurgleis in der umgerechnet korrekten Spurbreite von 23,4 mm entspricht dem Originalschmalspurgleis mit schwerem Normalspur-Gleismaterial. Hübner bot dies Gleis als Flexgleis mit einzelnen 14 cm langen Kunststoff-Schwellenrosten an. Das gesamte Schmalspur-Gleissystem ist inzwischen von Hegob zu bekommen. Auch KM1 hat eins entwickelt. Falls man mit der Absicht spielt, eine Schmalspuranlage aufzubauen, die zeitlich vor der Verwendung des schweren Reichsbahnprofils datiert, sollte man zu Hosenträger greifen.
Zum Abschluss noch eine kleine Anregung. Im Original wie im Modell ist das Zusammentreffen der Schmalspur mit der Regelspur besonders eindrucksvoll. Im Modell bietet es enorme Spielmöglichkeiten mit garantiertem Lustgewinn. Darüber hinaus kann man dann die Schmalspur viel besser erklären, denn auf Ausstellungen stößt man erstaunlicherweise immer noch auf viel Unkenntnis über die Schmalspur.
Auf der anderen Seite muss ich jeden vor dem Beschäftigen mit der Schmalspur warnen. Dies ist ein unheilbarer Virus, den man wirklich kaum wieder los wird.
Christoph Beutlin, Hamburg
*) Im Gegensatz zu anderweitigen Vermutungen ist die Bezeichnung Ts 5 korrekt, siehe Mühl/Seidel und andere Bücher über die K.W.St.E.
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Kommentar von Michael S. |
Hallo Herr Beutlin und Herr Weidelich,
schöner Bericht, danke.
Wäre noch der angekündigte sächsische SKL von T.Feld, falls nicht wieder zurückgezogen. Herr Heinrich hatte vierachsige Personenwagen angekündigt.
Zum Thema KM1 VIk meine Zustimmung, habe nicht bestellt, da württembergisch.
Ich denke, dass auch an Ihrem 1m Statement, Herr Weidelich, etwas dran ist: Gäbe es alles nicht nur in Häppchen, hätte "Mann" (mehr) Appetit. Das kann aber auch ein Vorteil sein;-)
Grüße von Michael S.
Kommentar von Tobias Feld |
Hallo Herr S.,
sowohl der SKL als auch der 5,5m Rollwagen befinden sich bereits in der Konstruktion und sollen noch in diesem Jahr zur Auslieferung kommen. Zuerst wird allerdings der Rügen Ow gefertigt (Juni).
Mit freundlichen Grüßen
Feld Grossbahn
Kommentar von Peter Prinz |
Sehr geehrter Herr Weidelich,
ich möchte KM1 erst mal den Daumen drücken, das sie auf vernünftige Stückzahlen für das württembergische Programm kommen. Ich denke, das diese Firma aber nicht von den Stückzahlen der Normalspur ausgehen werden. Das Programm ist eine vernünftige Erweiterung für einen selbsternannten Vollsortimenter.
Sie können den Kundenkreis erweitern, um Personen, denen Spur 1 viel zu gross ist (bisher), Schmalspur hier eine Option darstellt.
So geht es mir zumindest.
Die Normalspur fällt dann bei mir als "Ladegut" ab.
Was passiert also, wenn die Tssd mich total "anfixt"?
Folgegeschäft, im Handumdrehen wird die und das gebraucht und schwups sind mehrere tausende Euro Folgegeschäft gemacht.
Dieses sollte durch die Hersteller, diese Website und die /das Forum zu Spur1 vermarktet werden.
Was kann Argumente für neue Hobbykollegen sein:?
1. Mit Schmalspur 1 kriege ich daheim auch was im Standardzimmer gebaut. (Eine Nummer kleiner geht nun)
2. Es reichen z.B. schon 1-2 Fahrzeuge zum Spielspass aus (die Alternative zu den ganzen Sammlern)
3. Es tut sich die Chance auf, einen Kunden anzusprechen, der mehr betriebsorientierten Betrieb will.
Was aber leider vernachlässigt wird, ist die Kundenansprache/Werbung.
Wie erfährt der potentielle Kunde von Produkten seines Hobby? Wohl aktuell in der Regel durch Messen/Ausstellungen.
Viele Website sind nicht aktuell oder unterliegen einem mir unbekannten Nutzerkonzept.
(Entschuldigung, ich wage mal als Neuling den Finger in die Wunde zu legen.)
Dies wurde an anderer Stelle auf dieser Site auch schon einmal angemerkt.
Mir ist auch klar, das die Pflege der Website oft nach einem Zehnstundentag ansteht und dann hintenüber fällt.
Peter Prinz