Polnische Rangierlok als selbst gebautes Spur-1-Modell

, von Gastautor (Kommentare: 3)

SM48 Spur 1. Foto: Jacek Wysocki Auch in Polen entwickelt sich eine kleine Spur-1-Szene, die PKP-Modelle baut, die auf dem Markt nicht verfügbar sind und meist auch unbezahlbar wären. Jacek Wysocki verfügt bereits über einen größeren Lokomotiv- und Wagenparrk, den er selbst gebaut hat.

Hier beschreibt er den Bau der "Tamara", einer seit 1976 aus der UdSSR gelieferten dieselelektrischen Rangierlok, die bei der PKP bzw. den privatisierten Nachfolgern als Baureihe SM48 noch immer in Betrieb ist.

Nach dem Bau meiner Streckenlok ET22 nahm ich mir die nette Lokomotive SM48 mit dem Namen Tamara als Rangierlok vor, um meine Wagen zu rangieren. Ich fand Gelegenheit, Zeichnungen aufzutreiben und eine Vorbildlok zu vermessen. Los ging es mit einer Zeichnung, Blech und Werkzeug für das Modell für die Spur 1.

Den Rahmen habe ich aus einem Messingblech, einigen Profilen zusammengelötet (Bild 1).

Das sah schon ganz gut aus. Ich maß nach, war zufrieden und fertigte einige weitere Details wie die Rahmenkopfstücke für Kupplung und Puffer an. Das Löten macht mir Spaß (Bilder 2 - 4).

Wie immer war die Dokumentation nicht ganz komplett, denn es fehlten einige wichtige Details. Doch in Łódź, wo ich wohne, haben wir fünf SM48 in Betrieb. Ich musste nur einige mit freundlichem Personal beim Rangieren erwischen. Die Leute halfen mir beim Vermessen, und so konnte ich gleich mit dem Kraftstofftank anfangen (5-7). Ein paar kleine Veränderungen am Rahmen und am Tank waren notwendig, bis alles passte.

Alle Teile wurden mit Elektroniklot gelötet. Ich verwende Widerstandslöten mit 100 W und ein Flammlötgerät von Dremel um die Teile sehr schnell zu erhitzen. Als Flussmittel verwende ich Zinkchlorid und Harz im Lötzinn. Harz mag ich nicht besonders...

Ich habe dann die Druckluftleitungen, Behälter und Ventile installiert (8, 9). Wenn ich keine Lust auf größere Arbeiten hatte, fertigte ich kleinere Details wie die Scheinwerfer an: zwei verlötete Ringe, mit Epoxykleber aufgefüllt (10).

Nach dem Rahmen machte ich mich an den Aufbau der Lok. Dazu gehören Dieselmotor, Generator, Führerhaus und Personal. Das Führerhaus entstand aus einem Stück Messingblech, auf das ich ein paar Konturen gemalt hatte und wurde später noch verfeinert. Der Aufbau wird mit M2-Schrauben befestigt.

Der Vorbau erhielt zuerst ein Skelett. Im Gehäuse haben wir Lüfter für die Motoren, Kabel und DCC-Decoder (11-15). Im nächsten Schritt installierte ich Kabel, Ventilatoren und Schalldämpfer sowie Geländer (16- 19).

Nach den Lötarbeiten musste die ganze Lok sandgestrahlt werden. Messing ist sonst sehr schwer zu lackieren. Das Harz im Lötzinn hinterlässt außerdem hässliche Flecken auf der Oberfläche. Einige Teile sind auf den folgenden Fotos nur provisorisch befestigt, Geländer und Lampen zum Beispiel (20 – 22).

Für die Drehgestelle lötete ich zunächst einige Profile zusammen, bis die Grundform stimmte (23).

Inzwischen erhielt ich einige geätzte Messingteile für die Detaillierung, die ich am Lokgehäuse anbrachte (24 – 29).

Nun habe ich Radsätze mit Zahnrädern angefertigt. Die Motoren lagen zum Einbau bereit. Dann kamen noch die Drehgestellrahmen dran mit allen Teilen, die für eine vorbildgerechte Funktion notwendig waren. Dann lackierte und beschriftete ich das Gehäuse.

Meine Tamara ist ein schönes Rangierlok-Modell für die Spur 1 geworden (30 - 42).

Text und Fotos: Jacek Wysocki

Einen Baubericht über seine Güterwagen finden Abonnenten hier. Ein weiterer Bericht folgt.

Informationen zum Vorbild in Wikipedia

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Kommentar von Claus Nielsen |

Tolles Modell! Schoen so was zu sehen.
Viele Gruesse aus Danmark

Kommentar von Gerhard Fritz |

Beeindruckend was Herr Wysocki da baut!

Kommentar von Jacek Wysocki |

Thank you all!
I wish you a very happy New Year 2015.
I hope to meet you some day in real life. :)