ÖBB 1020 und E 94 von Spur-1.at
, von Friedhelm Weidelich
Die ab 1940 für die Deutsche Reichsbahn gebaute sechsachsige E 94 gehört zu den markantesten Elektrolokomotiven. Das ist wohl der Grund, warum in Deutschland noch 15 Exemplare erhalten blieben und in Österreich noch acht 1020 vorhanden sind.
Die ersten E 94 waren in Innsbruck stationiert, dem Ausgangspunkt der damals schon elektrifizierten Brennerbahn. Italien war in dieser Zeit durch die Blockade der Alliierten vom Seeweg abgeschnitten, so dass die Versorgung Österreichs vom verbündeten Deutschland aus erfolgte. 44 Exemplare blieben nach dem Krieg in Österreich.
Die E 94 bewährte sich so gut, dass von der ÖBB noch drei beschafft wurden und weitere von der DB. In Österreich wurden die 1020, wie sie ab 1954 hieß, auch im schweren Schnellzugdienst eingesetzt. Ihre monatlichen Laufleistungen von bis zu 27.000 km/Monat stellten damals alle anderen Güterzuglokomotiven in den Schatten.
Ab 1967 erhielt die Reihe 1020 durch Einbau von neuen Düsenlüftern und zwei großen Frontfenstern ihr typisches Erscheinungsbild. Kurze Zeit später wurden sie blutorange lackiert. Innerhalb Österreich wurden nahezu alle elektrifiziert Strecken befahren, zudem kamen sie regelmäßig über Rosenheim bis München. Der Einsatz endete offiziell am 31. März 1995 in Kärnten in der Zfl. Villach. Die 1020.18 ist aber wieder betriebsfähig.
In Deutschland wurde die E 94 hauptsächlich im schweren Güterzugdienst eingesetzt, zeitweilig wurden auch Personenzüge mit ihr bespannt. Schiebedienste gab es auf der Frankenwaldrampe und der Geislinger Steige. Bei der DB war die E 94 in süddeutschen Betriebswerken beheimatet und fuhren Richtung Norden bis Hagen und bis nach Villach. Die beiden letzten Einsätze erbrachten die 194 112 sowie die 194 158 vom Bw Ingolstadt am 29. Mai 1988. Zwei 194 sind aber wieder im Privatbahneinsatz, siehe hier. In der DDR endete der Einsatz von Leipzig-Engelsdorf aus erst 1990.
Daten und Fakten zum Spur-1-Modell
Das Messingmodell von Spur-1.at wird einen Sounddecoder der neuesten Generation haben. Die Führerstandstüren lassen sich öffnen, die Führerstände sind beleuchtet. Die rund 58 cm langen Modelle werden etwa 6 kg wiegen und haben kugelgelagerte, gefederte Radsätze mit ringisolierten Edelstahlradreifen haben.
Je nach Radsatz werden Radien mit 1020 mm (NEM) oder 2300 mm (Finescale) durchfahren.
Der Vorbestellpreis bis zum 31.10.2013 beträgt 2.990 €. Finescale-Radsätze kosten 150 € mehr.
DRG Ep. IIc
30201 E 94 004 Bw Innsbruck, blaugrau/schwarz, ohne Dachvorbau
DB Ep. IIIa
30202 E 94 145 Bw Augsburg, flaschengrün/schwarz, ohne Dachvorbau
DB Ep. IIIb
30203 E 94 188 Bw Heidelberg, chromoxidgrün/schwarz, mit Dachvorbau
DB Ep. IV
30204 194 579-9 Bw Nürnberg 2, chromoxidgrün/schwarz, mit Dachvorbau
30205 194 112-9 Bw Ingolstadt, chromoxidgrün/schwarz, mit weißer Zierleiste, mit Dachvorbau
30206 194 178-0 Bw Mannheim, ozeanblau/beige/schwarz, mit Dachvorbau
ÖBB Ep. IIIa
30207 E 94 102 Zfl. Bludenz, tannengrün/schwarz, 3 Frontfenster, ohne Dachvorbau
ÖBB Ep. IIIc
30208 1020.38 Zfl. Bludenz, tannengrün/schwarz, 3 Frontfenster, Neubaulüfter im Vorbau, alter Dachlüfter
ÖBB Ep. IVa
30209 1020.06 Zfl. Villach, tannengrün/schwarz, 2 Frontfenster, Neubaulüfter im Vorbau, neuer Dachlüfter
30210 1020.42 Zfl. Bludenz, blutorange/schwarz, 2 Frontfenster, Neubaulüfter im Vorbau, neuer Dachlüfter, ohne “ÖBB-Pflatsch”
ÖBB Ep. IVb
30211 1020.17 Zfl. Innsbruck, blutorange/schwarz, 2 Frontfenster, Neubaulüfter im Vorbau, neuer Dachlüfter, mit “ÖBB-Pflatsch”