Neuauflage der Rungenwagen von Wunder

, von Friedhelm Weidelich (Kommentare: 0)

tl_files/bilder/artikel/P6166822.jpgZweiachsige Rungenwagen bereicherten früher bei der Deutschen Bundesbahn jeden Güterzug. Denn die knapp 14 Meter langen Wagen mit ihren niedrigen Pressblech-Borden transportierten abwechslungsreiche Fracht: Strohballen, Mähdrehscher, Maschinen, Lkw, Traktoren, Baumstämme, Bretter, Schienen, Stahl- und Betonröhren und am Ende die ersten 20-Fuß-Container.

 

Rungenwagen Spur 1 von Wunder

Wunder aus Viernheim schloss letztes Jahr mit seinen Rungenwagen aus Messing und Stahl ein Lücke, denn maßstäbliche Modelle dieser universell einsetzbaren Wagen gab es bisher nicht. In Kürze wird die dritte Kleinserie ausgeliefert.

Exakt im Maßstab 1:32 ließ Wunder 15 Varianten des Klassikers aus den 50er Jahren fertigen, die sich durch die typischen Beschriftungen, Lackierungen und Details der drei relevanten Eisenbahn-Epochen seit den 50er Jahren unterscheiden und wahlweise mit über den Puffern angeordneten Bremserbühnen lieferbar sind. Sogar der winzige Unterschied in den Brauntönen der Epochen III und IV ist zu erkennen. Berücksichtigt wurden auch die verschiedenen Zurrösen und -haken an den Wagenecken der beiden Ausführungen.

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Die sauber aufgedruckten Begriffe Rlmms 56 oder Kbs 442 bezeichnen einen zweiachsigen Flachwagen in Regelbauart mit klappbaren Borden und Rungen. Die 56 stand bis zum Jahr 1980 für die 1956 eingeführte Rungenwagen-Bauart. Die Wagenmodelle sind gut 43 cm lang und bringen dank der 250 Teile aus Messingfeinguss, Stahl und Draht fast ein Kilogramm auf die Waage. Den Bretterboden aus Kiefernholz bildet eine gelaserte, grau lasierte Sperrholzplatte nach. Der Unterboden ist jedoch aus Messingguss mit Holzimitation.

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Die Stahlräder sind aufwendig profiliert und tragen zwei Bohrungen wie beim großen Vorbild. Die Kugellager machen den schweren Rungenwagen so leichtgängig, dass er die winzige Neigung meines Fototischs zum Wegrollen nutzen will.

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Das Wagenmodell zeigt durch seine Kupplung deutlich, dass es mit dem Märklin-Spielzeugwagen nicht verwandt sein möchte. Märklin-Kupplungen oder die feineren Kupplungen von KM1 lassen sich aber befestigen. Ein Teil der Spur-1-Klientel fährt wie das Original mit einer filigranen, im Rahmen abgefederten Schraubenkupplung und gefederten Puffern. Die sorgfältig geschichteten und von Doppelschaken gehaltenen Blattfedern über den Achslagern geben bei großem Druck nach, wenn auch nur bei sehr schwerer Ladung.

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Nah am Vorbild sind auch die herunterklappbaren Stirnwände für die Beladung mit landwirtschaftlichen Geräten und Maschinen an der Kopframpe. Auf bewegliche Seitenklappen hat Wunder verzichtet. Das wäre zwar machbar gewesen, hätte den Preis aber mehr als verdoppelt, sagt der Hersteller.

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Zu den zahlreichen optischen Reizen der Wagenminiaturen gehören die aufklappbaren Zettelhalter und die komplette Bremseinrichtung mit allen seitlichen Armaturen zum Einstellen der Bremskraft und Lösezug. Eine Augenweide für Eisenbahn-Kenner sind auch die Bremsdreiecke und die winzigen Federn an den Bremsklötzen.

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Wenn die aus gepresstem Blech hergestellten Rungen mit den Buchstaben DB bei der Bundesbahn nicht gebraucht wurden, wurden sie in zwei Ablagen seitlich unter dem Wagenboden verstaut. Das lässt sich auch beim Modell bewerkstelligen.

Nach dem Verkaufserfolg der ersten beiden Kleinserien hat Wunder die Rungenwagen noch einmal aufgelegt. Die Wagen kosten 395 €, die Auslieferung ist im Mai 2012 vorgesehen.

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