MTH kündigt F7 mit DCC-Sounddecoder an
, von Friedhelm Weidelich (Kommentare: 2)
MTH RailKing Gauge One ist der einzige amerikanische Großserienhersteller mit echten Spur-1-Modellen im Maßstab 1:32. Charakteristisch war für die robusten und auch für den Garten geeigneten Modellen ein bedienungsfreundliches, wenn auch etwas empfindliches eigenes Digitalsystem mit der Bezeichnung DCS. Mit der automatischen Anmeldung bei der Zentrale, leistungsfähige Funk-Handsteuergeräte, Klartextanzeigen für alle wichtigen Funktionen bis hin zur Lautstärkeeinstellung und härterem Auspuffschlag und unzählige Soundfunktionen war DCS herkömmlichen DCC-Systemen weit voraus, allerdings auch etwa empfindlich bei Störungen des Datenstroms. Gespräche im Führerstand, Bahnsteigansagen und viele andere Geräusche waren schon um 2005 selbstverständlich, ein sehr leistungsfähiger Raucherzeuger eingeschlossen.
Leider hat sich MTH nie gegen die mehrheitlich in 1:29 operierenden Wettbewerber durchsetzen können. Zwar waren die Lokomotiven mit interessanten Exoten wie der Triplex vor allem auf den Gartenbahnbetrieb abgestimmt und hatten entsprechend hohe Spurkränze. Das schmale Wagenangebot war aber unverhältnismäßig teuer und qualitativ auf simplem Spielzeugniveau.
Schon vor fünf, sechs Jahren kamen auf der Spielwarenmesse Diskussionen auf, warum MTH nicht DCC-fähige Decoder einbauen würde. Das sei in Planung, hieß es. Nun wurde die erste Diesellok mit DCC-Decoder und Proto-3.0-Sound angekündigt. Leider finden sich bei der F7 der Norfolk Southern keine Hinweise auf die ebenfalls geplanten Spur-1-kompatiblen Spurkränze.
Die 28 DCC-Soundmuster bieten lange und kurze Start- und Ausschaltsequenzen, die vier Hornsignale am Bahnübergang, Kuppeln und Entkuppeln, Bremsgeräusche, drei verschiedene Leerlaufgeräusche, Hoch- und Runterschalten der Fahrstufen, Gespräche im Führerstand, Warnpfiffe, einen Dopplereffekt zum Verändern der Tonhöhe beim Vorbeifahren und sogar eine Möglichkeit, das Abgass-Qualmvolumen festzulegen.
Angeboten wird das preiswerte Kunststoffmodell mit Ätzteilen und zwei Motoren mit Schwungscheibe als A-Unit, als nicht angetriebene B-Unit sowie als Set mit zwei A-Units mit Führerständen. Die Modelle können vorbestellt werden.
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Kommentar von HJ Mueller |
Interessant, interessant!
Vorallem wenn man bedenkt was die "grössten Könner" an Unkenrufen verbreiteten. Der Schritt zu DCC musste ja kommen, das weitet den "vereinfachten" Markt aus. "Auf's Gleis und ab die Post" wird auch in Nordamerika geschätzt, deshalb liegt "vereinfacht" richtig. Was man punkto DCS/DCC combo lesen konnte war nicht überzeugend.
Ganz weit im Westen von Canada
HJ
Kommentar von G. Fietz |
Eine Gute Nachricht! Das ewige Warten auf den DCC-Umbau schon gekaufter Loks hat ein Ende. Schön auch, daß sich in Mikes Train House endlich die Erkenntnis Bahn bricht, daß man Exoten(DCS) schlecht verkaufen kann. Vielleicht ist ja der Druck aus dem boomenden 0-Segment hier einfach zu groß geworden.
GF Berlin