Montagehilfe für Weichenmotor von Circuitron Tortoise

, von Friedhelm Weidelich (Kommentare: 1)

Tortoise-Weichenantrieb einfach von oben montieren

Die Unterflur-Montage von Weichenantrieben ist nicht so einfach, weil sie Verrenkungen und die Arbeit von unten erfordert. Doch es geht auch viel einfacher: Modellbauer Horst Göhr arbeitet von oben und verwendet für den motorischen Weichenantrieb Circuitron Tortoise eine Montageplatte.

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Horst Göhr schwört auf den kräftigen motorischen Tortoise-Weichenantrieb, den wir hier vorgestellt haben. Auch der Weichenhersteller MSM möchte nicht mehr darauf verzichten, weil der starke Motor gut geeignet für die gelenklosen Federzungen der MSM-Weichen ist.

Doch egal, ob man eine fest installierte Anlage baut und von unten nach oben arbeiten muss oder ein Modul von unten und oben gleichzeitig betrachten muss, um den Antrieb zu montieren: Es macht Mühe und Umstände.

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Horst Göhr dachte nach und kam auf eine simple Idee. Er schraubt den Antrieb auf ein Brettchen und montiert ihn komplett von der Oberseite der Platte. Das Brett auf dem Foto oben ist bereits vorbereitet. Es liegt in Längsrichtung unter dem Gleis, das durch die beiden blauen senkrechten Linien markiert ist. Die vier gekörnten Löcher nehmen die vier Schrauben auf, mit denen die Tortoise auf das Brettchen geschraubt wird. In dem Sägeschnitt von links wird sich später der Stelldraht bewegen.

Wenn der Antrieb auf das Brett geschraubt ist, wird es umgedreht. Nun muss noch eine quadratische Öffnung in die Trasse geschnitten werden. Bevor die provisorisch verlegte Weiche von der Platte genommen wird, muss die Lage der Stellstange markiert werden.

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Horst Göhr nimmt dazu eine stabile transparente Folie, die an den Seiten durch Knicke stabilisiert ist. In die Mitte der Folie ist eine Linie eingeritzt (im Foto durch eine eingezogene Linie markiert), die genau über der Stellstange liegen muss. Auf beiden Seiten wird die Folie mit einem kleinen Nagel fixiert und die Weiche seitlich herausgezogen. Oder man dreht die Folie kurz zur Seite, um die Weiche abzunehmen – das zweite Nagelloch bleibt ja als Fixpunkt erhalten, um die Lehre anschließend wieder sicher zu fixieren.

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Anschließend oder bereits zu einem früheren Zeitpunkt wird die Öffnung für die Montageplatte mit einer Stichsäge herausgesägt. Darauf setzt man dann die etwas größere Montageplatte mit dem bereits verkabelten und nach unten hängenden bzw. aufrecht stehenden Weichenantrieb.

Bei dem noch nicht eingeschottertem Gleis handelt es sich übrigens um 1pur-Dreischienengleis von Hosenträger Rail Systems, das kompromisslos Originalgleise 32 Mal verkleinert nachbildet und deshalb so überzeugend aussieht. Für NEM-Radsätze ist das sehr zeit- und kostenaufwendig zu bauende Gleis nicht geeignet. Für Perfektionisten und Dioramenbauer ist das 1pur-Gleis wegen der unübertrefflichen Optik dagegen erste Wahl.

Der in Kürze lieferbare Weichenbock wird die Weiche noch vervollständigen. Weil der Stelldraht der Tortoise natürlich einen schmalen Schlitz unter der Stellstange benötigt, tarnt Göhr ihn mit etwas feinem Bodendecker-Geflecht. Auch wenn es sich etwas bewegt, stört das nicht den perfekten Eindruck.

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Kommentar von Ralf |

Das Hosenträger-Gleis ist auch für NEM-Räder geeignet. Es gibt dazu etwas kürzere Schrauben. Das Gleis/Weichen gibt es für NEM, Fine-Scale, Pur.

Antwort von Friedhelm Weidelich

Es ist zwar möglich, mit kürzeren Schrauben ein gerades Gleis mit NEM-Radsätzen zu befahren. Bei Weichen gilt aber ein Radsatz-Innenmaß von 41,5 mm. NEM-Radsätze mit dem üblichen Innenmaß 40 mm klemmen und klettern auf. Da Räder und Gleise immer ein System bilden, bei denen die Komponenten voneinander abhängig sind, müssen 1pur-Gleise und Radsätze aufeinander abgestimmt sein.