MO-Miniatur bringt den Haflinger

, von Friedhelm Weidelich (Kommentare: 0)

Schuco-Handmuster des HaflingerMO-Miniatur informierte in einem Newsletter über die aktuellen Modelle und lässt fast vergessene Neuheiten-Ideen wieder aufleben. Spur1info zeigt Fotos mit Handmustern und Vorbildern.

Steyr-Daimler-Puch Haflinger

Es mag an den kleineren Märkten liegen, dass die Anbieter von 1:32-Modellen die Schweiz, Österreich, Frankreich und Schweden weitgehend ignorieren. Auch japanische Autos, seit Ende der 1960er-Jahre auch in Deutschland populär, werden völlig ausgeklammert. Außer ein paar Schweizer Traktoren gibt es praktisch kein Angebot ausländischer Fahrzeughersteller für Spur-1-Bahner.

Nun tut sich wenigstens etwas mit einem Spezialfahrzeug, das in Österreich und der Schweiz häufig zu finden war und wahrscheinlich auch zumindest in Bayern Käufer fand. MO-Miniatur hatte sich eigentlich schon im letzten Jahr vorgenommen, den Haflinger als Modell zu bauen, wollte aber noch etwas abwarten. Als Schuco auf der Spielwarenmesse 2015 den Haflinger ankündigte (Schuco-Handmuster siehe Aufmacherfoto oben), legte MO-Miniatur seine ursprüngliche Idee wieder auf Eis. Nachdem Schuco den Haflinger wahrscheinlich mangels Vorbestellungen gestrichen hat, ließ MO-Miniatur seine ursprüngliche Idee wieder aufleben.

Der legendäre Haflinger von Steyr-Daimler-Puch wurde für das Österreichische Bundesheer und für die Schweizer Armee gebaut, er kam aber auch als Zivilfahrzeug zum Einsatz. Den ab 1959 bis in die Mitte der 1970er-Jahre gebauten Mini-Allrad-Geländewagen gab es mit 2,85 bzw. 3,15 Metern Länge.

Geplant ist der Haflinger zunächst in zwei Ausführungen – einmal in einer Variante des Schweizer Heeres und zudem als Gebirgsfeuerwehr-Fahrzeug. Pate hierfür steht ein betriebsbereites Museumsfahrzeug, das ehemals bei der Feuerwehr von Bad Ischl im österreichischen Salzkammergut eingesetzt wurde. Wie bei einigen anderen österreichischen Feuerwehren hatte der Haflinger vier Sitzplätze und transportierte unter anderem Schläuche für Löscheinsätze.

Mercedes LP 608

Der Mercedes-Benz-Lastwagen LP 608 bzw. LP 613 ist fast serienreif. Beim Handmuster werden aber noch ein paar Details bis zur geplanten Auslieferung Ende 2015 korrigiert.

Das Vorbild wurde ab 1965 gebaut, hatte eine leichte, nicht kippbare kubische Fahrerkabine und wurde in der Ursprungsausführung von einem 80 PS-Motor angetrieben. Die von MO-Minatur realisierten Modelle entsprechen der bis 1976 gebauten ersten Variante mit oben im Kühlergrill sitzenden Scheinwerfern. Zunächst sind zwei Varianten vorgesehen – ein roter LP 608 für den DB-Stückguttransport und ein blauer LP 613 mit dem Vorbild der Metzgerei Brandl aus Ergolding bei Landshut. Die Modelle werden voraussichtlich 129 € kosten.

Goggomobil Transporter

In Planung ist nun der schon früher einmal angekündigte Goggomobil Transporter TL 300. Der 2,91 Meter kurze und 1,3 Meter schmale Kastenwagen hatte in der kleinsten Variante einen 15 PS-Motor mit 300 Kubikzentimetern Hubraum, der für bis zu 70 km/h ausreichte. Der Transporter mit zwei seitlichen Schiebetüren und zwei Flügeltüren im Heck wurde bei der Deutschen Bundespost verwendet (neben dem ebenfalls sehr originellen und weiter verbreiteten "Fridolin" von VW). Der Lieferwagen wurde von 1957 bis 1965 bei Hans Glas in Dingolfing gebaut. MO-Miniatur will den Goggo-Transporter zunächst in zwei Varianten gemäß den beiden hier abgelichteten Vorbildern als Postfahrzeug und als Lieferwagen der Firma Elektro Thanner auflegen.

Auslieferungen

Noch vor dem Mercedes-Benz-Lkw steht die Produktion des Traktors G 75 von Güldner auf dem Programm. Bis zum Jahreswechsel sind folgende Auslieferungen vorgesehen: Traktor IHC 844, Traktor Bührer 475 Allrad und Mercedes-Benz Ponton 180 Kombi als Leichenwagen.

Der Schi-Stra-Bus wird nun produziert.Wenn alles gut geht, kann die Auslieferung bereits im Oktober beginnen – allerdings noch nicht in der motorisierten selbstfahrenden Spur 1-Modellbahnvariante mit Schienenleitgestellen aus Metall sowie LokSound-Digitaldecoder, weil bislang die Vorbestellungen dafür leider bei Weitem noch nicht reichen. Zunächst kommen die zwei deutlich günstigeren Standmodell-Varianten. Die Grundversion des erstmals im Jahr 1953 eingesetzten Zwei-Wege-Omnibus als Straßenfahrzeug kostet 298 € (Art.-Nr. 65791), ist maßstäblich 347 mm lang und bringt knapp 950 Gramm auf die Waage. Alternativ ist der Schi-Stra-Bus mit aufwendig nachgebildeten Schienenleitgestellen aus Resin bestellbar – inklusive Schutzbügeln vor den Radsätzen hat dieses Modell eine imposante Länge von 419 mm und wiegt 1050 Gramm (UVP 379 €, Art.-Nr. 65792).

Die Bilder zeigen das letzte Freigabemuster vor dem Produktionsstart. Abweichend von der endgültigen Serie haben die Schienenleitgestelle noch falsche Spurkränze und auf der Fahrerseite ging der Scheibenwischer vor dem Fotografieren verloren.

MO-Miniatur

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