Märklin-Schienenbus aus dem Service zurück
, von Friedhelm Weidelich (Kommentare: 5)
Das neue Modell hat zwar auch ein paar nicht sonderlich liebevoll montierte Griffstangen an den Sitzlehnen, aber wenigstens sind die Schutzstangen im Gepäckabteil nicht mehr krumm.
Mein Beitrag über den VT/VS 98 hat bei Märklin offenbar für Unruhe gesorgt, weil Qualitätsmängel bei der Fertigung in Ungarn nicht zum ersten Mal sichtbar wurden.
Die in der Bedienungsanleitung gezeigten Hakenlaschen zum Aufhängen der Schraubenkupplungen wurden nicht gefertigt und liegen deshalb nicht bei.
Die Schraube, die an einem Federpaket des VT fehlte, habe ich auch bekommen und gleich montiert. Sie fiel wieder heraus, weil die Bohrung im Rahmen zu groß ist und kein Gewinde hat. Um den Wagen nicht auch noch einschicken zu müssen, werde ich das mit Knetmetall selbst reparieren.
Es gibt also noch manches zu tun für sie Verantwortlichen der Qualitätssicherung bei Märklin.
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Kommentar von Michael Scheffer |
Hallo Herr Weidelich,
das Märklin bzgl.Qualitätssicherung nacharbeiten muss sehe ich auch so.
Man betrachte sich dazu nur mal die E10er Familie ... (bis jetzt)
Ich würde mich über 'einwandfreie' Modelle aus dem Hause Märklin bestimmt freuen. Vielleicht räumt ja die neue P8 Familie diese Geschichten aus dem Feld?
Wir werden es sehen.
Gruß
Michael Scheffer
Kommentar von Günter Schmalenbach |
Hallo Herr Weidelich ,
Den SVT 137 DRG habe ich erworben. Er hatte bereits einen Esu 4.0 Decoder bekommen und läuft hier nach der Korrektur der Innenspur sowie etwas Achslagerfett ganz hervorragend . Demnächst in Sinsheim werde ich mich um Reisende kümmern .
Nun wollen wir mal gespannt sein was Märklin evtl. in Sinsheim so vorstellt.
Interessant ist der Bericht zu den auflebenden Pein - Produkten . Sind Sie sich darüber im klaren welche finanziellen Mittel man dafür bereitstellen muss ? Der Nachwuchs kann das nicht stemmen . Ohne Nachwuchs und zunächst mal erschwingliche Modelle bspw. Märklin geht das Hobby bald den Bach herunter .
In den 80 ger Jahren brachte Markscheffel & Lennertz u.a. die BR 58 in Spur 1 . Steht bei meinem Freund Prof.Taenzer in der Vitrine mit Klappspiegel zum anschauen von unten . Das Modell kostete damals fast genau so viel wie die Originale 58311 die Er zeitgleich von der DR erworben hatte , betriebsfähig .
Gut erinnere ich mich noch an die Modelle der BR 57 und BR 85 die Herr Schönlebe zur Messe 2000 in Nürnberg im Holzkarton herumtrug .
Wer konnte und kann das bezahlen ?
In diesem Sinne sollten Sie auch die Veranstaltung in Borken sehen. Ein breiter Querschnitt durch das gebotene , genau wie beim Vorbild . Muss nicht und kann auch nicht jedermanns Geschmack sein . Es geht um die Freude am Hobby Modelleisenbahn !
Wenn Sie in einem derartigen Rahmen Betrieb machen wollen , was ja wünschenswert wäre , dann gilt die alte Regel . 2/3 tel der ganzen Anlage bestehen aus den möglichst nicht direkt einsehbaren Abstellgruppen ! Diese fehlten hier in der Tat fast völlig . Wer baut schon gerne Module als Abstellbahnhof . In der Folge wird lagweilig in der Ebene gefahren , kritische Maschinen wie BR 62 werden besser versteckt .
Betrieb kann es nur dann geben wenn die Bahnhöfe und Strecken leergefahren werden können .
Bleibt die Frage welcher Modellbahnfreund hat den Platz um die ganzen immer wieder neuen Varianten an Einheitslokomotiven u.ä. zu kaufen um damit Betrieb zu machen . Allein für ein Bahnbetriebswerk für derartige Lok brauchen sie bei normaler Umsetzung schon gut 3,5 x 10 Meter Platz . Von einem Bahnhof garnicht zu reden .
Der klassische Nebenbahnbetrieb bspw. mit P8 / G12 / T14 / T18 u.ä. bietet sich für uns Betriebsbahner ideal an .
Kurze Loks , Wagen , Züge ,Bahnhöfe , Drehscheiben , Schuppenstände usw. Ein unendliches Thema mit Rangierbetrieb und machbar . Letztlich geht es immer um das Gleiche Platz ; Zeit ; Geld
Bleibt zu hoffen das die Hersteller diesen Zusammenhang nicht aus dem Auge verlieren ,im eigenen Interesse
In diesem Sinne weiterhin viel Spaß an der Modellbahn wünscht
Günter Schmalenbach
Antwort von Friedhelm Weidelich
Hallo Herr Schmalenbach,
zu den Pein-Modellen: Ganz klar handelt es sich hier um Oberklasse-Modelle, die nicht für jeden erschwinglich sind und das auch nicht sein wollen. Das sind Modelle für Menschen, die feinmechanische Handwerkskunst zu schätzen wissen und die nicht auf den Cent schauen müssen. Oder Kunden, die statt drei China-Produkten lieber ein extrem hochwertiges Kleinstserienmodell in ihrer Vitrine haben wollen.
Die Spur 1 war schon immer teuer und wird wieder mehr zum Luxusartikel werden. Ein, zwei Anbieter haben vielleicht die Chance, mit relativ preiswerten Modellen einen (kleinen) Massenmarkt zu bedienen. Doch der Markt wird sich weiter aufteilen in Oberklasse mit Sammlerwert, Mittelklasse mit Wertverlust und Einsteigermodellen. Wenn die Sammler wegsterben, die heute 50, 70, 100 Lokmodelle zuhause haben, ist bei Massenware mit drastischem Preisverfall zu rechnen. Wir erleben das seit 10, 15 Jahren bei H0. Das bietet zwar Einsteigern eine Chance, aber das heute noch aktuelle Argument, dass man gute Mittelklasse-Spur-1-Modelle fast ohne Wertverlust oder manchmal mit Gewinn verkaufen kann, zählt dann nicht mehr. Wenn in ein paar Jahren eine Rentnergeneration kommt, die sich außer dem Lebensnotwendigen bei explodierenden Mieten nichts mehr leisten kann, wird der Oberklasse-Luxusbereich sich weiterentwickeln und der "Massen"-Markt (ab dreistelligen Stückzahlen) schrumpfen.
Der Spur-1-Markt wird sich in den nächsten Jahren deutlich verändern. Neue, klar fokussierte Anbieter werden Marktanteile gewinnen, andere werden verschwinden, weil sie kein Gespür für ihre Kunden haben.
Kommentar von Lothar |
Ja und da geht Märklin den falschen Weg mit der P 8 , um nur in dieser Oberklasse mit zuspielen zu wollen. Wäre doch besser wenn Märklin z.b. eine BR 74 für den Preis von ca 1500 Euro auf den Markt zu bringen würde. Da könnte Märklin dann zeigen was sie können und es wäre ein Modell was dann ausser Konkurenz ist.
Gruß
Lothar
Kommentar von SteuerEinser |
Sehr geehrter Herr Weidelich,
Ihre Ausführungen zu dem Spur 1 Markt finde ich sehr interessant. Meiner Ansicht nach werden wir Kunden z. B. dadurch verunsichert, dass die Hersteller der Versuchung erliegen, Modelle neu aufzulegen. Als ich im Jahr 2010 von dem Spur 1 Virus angesteckt wurde, habe ich mir auf der Modellbahnmesse in Köln eine KM1 BR 50 mit Kabinentender gekauft. Vor dem Kauf fragte ich auf der Messe bei KM1 nach, wieviele Maschinen davon denn produziert wurden. Man antwortete mir sinngemäß "Ihre, meine und unsere", also eine überschaubare Stückzahl. Dies vermittelte mir einen Hauch von Exklusivität. In den folgenden Jahren 2011 und 2012 und bis Anfang 2013 waren die Preise für die Maschine dann sehr stabil bis leicht steigend. Doch dann kam die Firma KM1 im Frühjahr 2013 auf die Idee die BR 50 mit einer veränderten Domanzahl wieder anzubieten. Nach meiner Beobachtung sind die Preise für gebrauchte Maschinen von da an im Wert gefallen. Aus betriebswirtschaftlicher Sicht von Seiten KM1 ist die Neuauflage verständlich, aber verbunden mit dem Risiko, daß "Altkunden" abgeschreckt werden, weil diese damit rechnen müssen ein Massenprodukt zu erwerben, was vorher als exklusiv verkauft wurde. Dann wären da noch diejenigen, die massenhaft Modelle ordern, hier die BR 23 von KM1 und diese dann Monatelang im Netz wie sauer Bier anbieten. Da kann man schon auf die Idee kommen, lieber ein echtes Exklusivmodell anstatt 3 Pseudo Exklusivmodelle zu erwerben.
Mit freundlichen Grüßen
Peter
Kommentar von Ralf Heil |
Hallo Peter,
ich finde, dass die BR 50 und die weiteren "Classic-Modelle" nie das Image einer Exklusiv-Lok hatte. Wie die Produkt-Linie schon sagt, außerdem waren Stückzahlen im großen und ganzen bekannt. Ich finde eine Variante gut. Für mich sind es Lok-Modelle mit denen ich Betrieb mache und Freude habe, keine Wert-Anlage. Von dem Gedanken sollte man sich verabschieden. Auch wenn der eine oder andere Hersteller das sugeriert. Was ist denn in fünf Jahren, wenn ein Hersteller genau dieses Exklusiv-Modell als gute Groß-Serien Lok bringt.... die Preise gehen in den Keller. Also Spaß am Hobby und Geld irgendwo anders anlegen, wenn man welches übrig hat.
Ralf.