Schon aus wirtschaftlichen Gründen mag niemand mehr Jahre auf vollmundig angekündigte Neuheiten warten, deren Auslieferung sich immer wieder verzögert. Märklin kündigt deshalb nicht mehr Pläne für die fernere Zukunft an, sondern entwickelt Modelle so weit, dass sie als Überraschungsneuheit präsentiert werden können.

Wer an diesem Wochenende auf die Modell-Hobby-Spiel-Messe in Leipzig geht, wird in einer Spur-1-Vitrine auf dem Stand von Märklin das Modell eines gedeckten Wagens "Dresden" Glh 11 entdecken.

Es ist ein Rapid-Prototyping-Modell, bei dem das Bremserhaus noch nicht korrekt lackiert ist. Doch es werden auch schon Musterteile gezeigt, die aus den offensichtlich nahezu fertigen Formen stammen. Wer sich diese genau anschaut, kann auf weitere geplante Modelle schließen. Denn der Dresden lief auch paarweise umgebaut mit Faltenbalg oder Gummiwulsten als Leig-Einheit (Leig = Leichtgüterzug), bis in die 50er Jahre auch mit der Aufschrift "Stückgut-Schnellverkehr". Das Rennen um die Leig-Einheiten ist also eröffnet.

Zunächst ist der Dresden als DB-Güterwagen der Epoche III ohne Bremserhaus geplant. Weitere Versionen dieses ab 1913 gebauten G-Wagens dürften aber nicht allzu lange auf sich warten lassen. Unterschiedliche Dächer, Streben, Fenster und Türen sollen berücksichtigt werden, auch die Bremsanlage wurde gegenüber den früheren Hübner-Modellen weiter verbessert.

Den Dresden gab es schon einmal bei Märklin, als DB-Wagen in der Erweiterungspackung (siehe Märklin-Foto oben), zuletzt mit "Miele"-Werbung. Das neue Modell soll aber eine komplette Neuentwicklung sein, die auf die von Hübner begonnene Linie aufsetzt.

Märklin will auf seiner Homepage im Laufe der kommenden Woche Einzelheiten veröffentlichen.