Lokporträt Baureihe 213

, von Friedhelm Weidelich (Kommentare: 0)

tl_files/bilder/Medien/_7151694.jpgDie V 100 gehörte am Ende der Dampflokzeit nicht eben zu den beliebtesten Lokomotiven bei den Eisenbahnfreunden. Heute ist der zweckmäßig designte P8-Killer ein netter Oldtimer. Ein neues EK-Buch setzt einem kleinen Teil der V-100-Baureihe, den Steilstreckenloks, ein Denkmal.

Nur zehn Exemplare der V 10020 mit den Loknummern V 100 2332 bis 2341 erhielten eine hydrodynamische Bremse, um damit Steilstrecken mit einer Neigung von über 40 Promille befahren zu können. Sie sollten 1966 auf der Murgtalbahn Rastatt – Freudenstadt die Dampflokomotiven der Baureihen 945 und 82 ablösen. Für die schweren Eilzüge mit Touropa-Kurswagen aus dem Ruhrgebiet erwiesen sich die zur Baureihe 213 umgezeichneten Dieselloks als zu schwach und schleppten und schoben Züge oft mit zwei oder drei Maschinen, bis sie 1971 von der 218 abgelöst wurden.

Erfolgreicher bewältigten die den Verkehr auf verschiedenen Strecken im Westerwald und von Linz am Rhein bis Kalenborn. Auch in Ostdeutschland, etwa auf dem Rennsteig, kam die 213 zum Einsatz. Heute gehören die zehn Lokomotiven nach der Ausmusterung bei der DB AG mehreren Privatbahnen und der DB Bahnbau Gruppe.

Auf 96 Seiten im kompakten Querformat trug Herausgeber Norman Kampmann rund 100 Fotos zusammen, welche die Einsätze vom Ende der Epoche III bis heute dokumentieren. Die fast durchweg farbigen Aufnahmen sind eine Fundgrube für Spur-1-Bahner, die sich von den Motiven aus vergangenen Zeiten inspirieren lassen wollen. Der Schwerpunkt liegt nicht bei den technischen Details der V 100, sondern auf Zügen in Bahnhöfen und in ländlichen Regionen, in denen Bogenbrücken, Steilrampen, Telegrafenmasten und ungewöhnliche Zugkompositionen für Anregungen zum Nachbauen sorgen. Geschobene Güterzüge mit einem Begleitwagen an der Spitze, eine 213 vor einer 798-Garnitur, drei Silberlinge mit Loks an beiden Zugenden und sogar Züge mit ehemaligen DR-Doppelstockwagen bestimmen das Bild, bis hin zu Bauzügen und Überführungsfahrten hinter farbenfroh umlackierten oder noch im Bundesbahn-Farbkleid fahrenden 213ern.

Der Bildarchiv-Band für 19,80 € bietet allen Diesellok-Fans interessantes Anschauungsmaterial. Man hätte aber besser darauf verzichtet, alle Bahnstrecken ("Murgtalbahn") mit Gänsefüßchen zu schreiben. Das stört etwas beim Lesen der informativen Bildtexte.

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