Krupp Titan von MO-Miniatur
, von Friedhelm Weidelich (Kommentare: 0)
Erstmals muss man bei einem Resin-Modell von MO-Miniatur selbst Hand anlegen. Das hat transporttechnische Gründe, denn das schwere Modell ist nicht in einer Kunststoff-Box festgeschraubt, sondern kommt gut verpackt in Seidenpapier in Schaumgummilagen und Schuber.
Auspuff, Nebelscheinwerfer, Anhängerdreieck, Krupp-Emblem, Rockinger-Kupplung und Spiegel müssen bei der Zugmaschine selbst montiert werden. Dazu liegt ein Fläschchen Sekundenkleber bei, mit dessen Inhalt man vorsichtig umgehen sollte, denn das Zeug fließt ohne jede Oberflächenspannung. Das ist zwar der Sinn des Klebers, erfordert aber eine entsprechende Handhabung. Niemals sollte die Kanüle direkt am zu klebenden Objekt verwendet werden, weil es sehr leicht überflutet werden könnte. Man kann den Kleber auf einen Zahnstocher oder eine Nadel übertragen oder auf eine glatte Fläche tropfen und dann mit dem Zahnstocher aufnehmen. So kann die Menge gut dosiert werden.
Das gelbe Anhängerdreieck auf dem Führerhausdach sagt aus, dass ein Anhänger mitgeführt wird. "Fährt" das Standmodell ohne Anhänger, würde es nach hinten geklappt.
Die Rockinger-Kupplung für den Anhänger hat vorbildgerecht einen Bolzen eingearbeitet. Wenn man mit dem Anhänger kuppeln will, sollte man den Bolzen wegfräsen, damit die Anhängerdeichsel hineinpasst.
Die seitlichen Klappen der Motorhaube liegen lose bei. Man sollte sie mit löslichem Kleber anbringen, wenn man später noch einmal auf den nachgebildeten Motor schauen will. Man könnte aber auch eine Pannenszene nachbilden und sie hochgeklappt ankleben.
Die Peilstangen habe ich durch Stecknadeln ersetzt, weil ich mich daran erinnern konnte, als Kind bei Lkws gelegentlich die Nachgiebigkeit der Peilstangen getestet zu haben. Und da waren sie aus Stahl. Aber ich habe mich getäuscht: Der Krupp Titan hatte tatsächlich die recht dicken Peilstangen, wie sie dem Modell beiliegen. Vielleicht waren sie damals komplett aus Gummi. Ihre Aufgabe war es, dem Lastwagenfahrer zu zeigen, wie breit die Pritsche ist. Kam die Front des Lkws ohne Berührung der Peilstangen durch, passte auch der Rest durch eine Toreinfahrt.
Das Modell von MO-Miniatur ist einschließlich der Reifen aus Resin. Die Vorderachse ist lenkbar. Der Lkw ist als Standmodell gedacht und sauber lackiert. Das Nummernschild vorn ist ein modernes, man kann sich aber ein eigenes am PC machen und dann gleich ein Schild für das Heck drucken. Die Rückleuchten vertragen einen Tupfen Rot, das Katzenauge links sollte gelb angemalt werden. Mit transparentem gelben Lack kann man die Nebelscheinwerfer vorn orignalgetreu einfärben.
Beim Dreiachs-Anhänger müssen die Deichsel, die Handbremse und die Rückleuchten montiert werden. Im Gegensatz zur Zugmaschine sind die Innenseiten der Bordwände nicht profiliert. Das abnehmbare Verdeck ist beim Lkw besser gelungen.
Ingesamt ist der Lastzug von MO-Miniatur fast 63 cm lang und eine Bereicherung für jede Spur-1-Anlage der Epochen III und IV. Oder ein nostalgisches Gefährt für die Jetztzeit.
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