Kleine Meldungen
, von Friedhelm Weidelich (Kommentare: 2)
MBW
Die Zierleisten der V 200 sind eine große Herausforderung, denn sie sind um die Ecksäule des Führerhauses gebogen, bevor sie in Schwalbenform über die Nase der Lok geführt werden. Die CAD-Simulation zeigt, dass hier mit Liebe zum Detail gearbeitet wird. Man darf gespannt sein, wie das serienreife Handmuster in Dortmund aussehen wird.
Für dieses Jahr ist auch ein gedeckter Güterwagen in Arbeit, der Gmhs 53 aus den Jahren 1954 und 1955. Das Original war 10,58 m lang und wurde 3520 Mal gebaut.
Kiss Modellbahnen
Der Kittel-Dampftriebwagen ist komplett ausverkauft. Spur1info hätte ihn gern vorgestellt, aber leider ist nicht einmal mehr ein Muster zum Fotografieren verfügbar.
Voraussichtlich am kommenden Sonntag druckt die Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung einen großen Beitrag von mir, in dem die Kiss-950 und die Rolle der preußischen T 20 bei der Einführung des Adhäsionsbetriebs auf Steilstrecken beschrieben werden. Ein Beitrag für das breitere Publikum und eisenbahngeschichtlich Interessierte. 95 027 ist auf der Rübelandbahn wieder am 22./23. Februar unterwegs. Sehens- und hörenswert!
Bockholt
Der Edelstahlspezialist plant den Bau der SBB-Doppellok Ae 8/14 Nr. 11801 und der preußischen Zahnradlok T 28. Außerdem wird ein Buch zum 40jährigen Firmenjubiläum angeboten.
MiniArt
Der ukrainische Hersteller von hochwertigen Kunststoffbausätzen im Maßstab 1:35 hat einen englischsprachigen Katalog veröffentlicht, der hier heruntergeladen werden kann. Auch eine russische Version ist verfügbar.
Dingler
Die sechsachsigen Kesselwagen sind eingetroffen und in der Auslieferung an die Besteller. Ein Modell stelle ich in den nächsten Tagen vor.
Deutsche im Allgemeinen
Im Ausland gibt es ja viele Vorurteile und zutreffende Urteile, wie wir Deutsche sind. Ich kenne zwar keinen, der mehr als fünfmal im Jahr Sauerkraut isst und habe außerhalb von Bayern (und auch in Bayern nur selten) jemand in Lederhosen gesehen. Aber dass wir unseren Kindern schon früh das Radfahren beibringen und Krautsalat uns mit den türkischstämmigen Dönerbuden-Besitzern verbindet, war mir nicht bewusst.
Die Australierin Liv Hambrett hat staunend aufgeschrieben, wie sie uns Deutsche sieht. Lesenswert und lustig. Zum Beispiel: Deutsche sind pünktlich. Deutsche Ärzte nicht. Oder sind Sie bei einem Arzttermin schon einmal pünktlich drangekommen?
Zutreffend in der Auflistung ist Punkt 59: Germans hate small talk. Words without purpose are wasted words. (Deutsche hassen small talk. Worte ohne Ziel und Zweck sind Verschwendung.) Und lange Hosen bei warmem Wetter tragen wir auch! Nein, nicht wegen der Regengefahr. Manchmal haben wir auch Geschmack.
Genug geschrieben!
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Kommentar von Robert Wartenberg |
93. It is a good thing they have good cars and an Autobahn of terrifying speed because the Deutsche Bahn is Germany’s dirty little inefficient secret. Delays comes with your ticket purchase, free of charge. It’s DB’s gift to you.
:-)
... Ohne Worte - zu schön :-)
Antwort von Friedhelm Weidelich
Übersetzung von Punkt 93: Es ist eine gute Sache, dass sie gute Autos und eine Autobahn haben, auf der man erschreckend hohe Geschwindigkeiten fahren kann, weil die Deutsche Bahn Deutschlands schmutziges kleines Geheimnis ist. Verspätungen sind im Fahrkartenpreis enthalten, ganz kostenlos. Das ist das Geschenk der DB an dich.
Leider wahr.
Kommentar von Joachim Meyer |
Hallo zusammen,
die Beiträge regen zum Schmunzeln an, so ist es mir natürlich auch ergangen, und sicher ist viel Wahres daran.
Mir liegt daran, aber auch mal eine "Lanze für die Deutsche Bahn brechen".
Wenn ich mit der Bahn unterwegs bin, gehe ich optimistisch an die Reise heran, plane meine Umsteigezeiten nicht zu knapp und komme meistens pünktlich ans Ziel.
Das kann ich nicht immer behaupten, wenn ich das Auto nehme, vom Fahrstress bei schlechtem Wetter und vollen Straßen `mal abgesehen.
Letzte Woche war ich auf der "Rollbahn" im IC und im Stader Land mit dem Metronom unterwegs. Alle von mir benutzten vier Züge waren auf die Minute pünktlich und abends war ich entspannt und sicher wieder zuhause.
Ich zähle mich auch zu den "Eisenbahnromantikern", die der "guten alten Zeit" nachtrauern. Nicht zuletzt deshalb bin ich Modellbahner, um "meine" Epoche im Kleinen nachzubauen und die Erinnerung wach zu halten.
Unmöglich finde ich, dass die Bahninfrastruktur der DB zum Ende des letzten Jahrhunderts einem enormen Kahlschlag unterzogen wurde. Hierbei handelt es sich schließlich um unser aller Vermögen, das wir und unsere Vorfahren mit unseren Steuern bezahlt haben. Die Weichen in der Politik scheinen mir hier falsch gestellt.
Es gibt noch viel zu verbessern, aber, siehe oben, manches bei der modernen Bahn ist besser als der Ruf.
Wichtig ist, dass wir der Bahn eine größere Lobby in der Bevölkerung schaffen, damit sich die Dinge weiter oder wieder zum Positiven ändern.
Joachim Meyer