Irische Eisenbahnen in der Eisenbahnromantik

, von Friedhelm Weidelich (Kommentare: 0)

In den siebziger Jahren schrieb ich im Lok Magazin die erste Geschichte der irischen Eisenbahnen, die je in deutscher Sprache erschien. Nun beschäftigt sich auch die "Eisenbahnromantik" mit der Exotik der Grünen Insel.

Die Details habe ich vergessen, die Zeitschriften lagern in einem Umzugskarton. Es waren zwei Teile über die Staatsbahn, kuriose Bahnhofsspurpläne wie in Tipperary und die vielen, längst stillgelegten Schmalspurbahnen. Die historischen Fotos habe ich von einem älteren Herrn besorgt und abgekauft. Ja, das ging damals noch ohne Telefon und Internet, mit Findigkeit und Korrespondenz per Schreibmaschine.

Mitte der siebziger Jahre war Irland für Franzosen und Deutsche das Urlaubsland und noch eine unterentwickelte Region, in der wenig Autos fuhren und die Milch von den Bauern mit dem einachsigen Eselskarren abgeliefert wurde.

Seitdem hat sich eine Menge verändert, die staatliche Eisenbahngesellschaft CIE, die Córas lompair Éireann, wie sie in der gälischen Landessprache heißt, gibt es in der alten Form nicht mehr. Zahlreiche Museumseisenbahnen sind seitdem entstanden, etwa die West Clare Ry. oder die Einschienenbahn in Listowel, die einst nach Ballybunion fuhr.

Irlands Eisenbahnen haben auch eine andere Spurweite, eine besonders breite Breitspur von 1600 mm. Die Badischen Staatseisenbahnen hatten übrigens diese Spurweite von 1840 bis 1855 auch.

Ich bin gespannt auf die Eisenbahnromantik-Sendung im SWR über Irland.

Nachtrag 6.7.: Dass die Autorin die Breitspur und die charakteristischen Innentriebwerke der Loks mit keinem Wort erwähnte, ist leider symptomatisch für viele Eisenbahnromantik-Filme. Wo man mit Technik und Fakten faszinieren könnte, beschränkt man sich lieber auf Unterhaltung und zeitschindende, belanglose Interview-Häppchen. Schade.

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