Formsignale von KM1 vor der Serienproduktion

, von Friedhelm Weidelich (Kommentare: 1)

Formsignal von KM1, Foto: Friedhelm WeidelichFormsignale gehören zu den Eisenbahnsymbolen, die (wörtlich!) Signalcharakter haben. Denn wenn sie nicht, wie auf einigen Bahnhöfen, dauerhaft auf Durchfahrt gestellt wurden, zeigten und zeigen sie dem Eisenbahnfreund das Kommen eines Zuges an. Fotografen ohne selbst gemalten Bildfahrplan half das Formsignal bei der Einschätzung, in welcher Richtung der nächste Zug fahren würde – während ein Lichtsignal von hinten keinen Informationswert hat. Zu Zeiten der Dampfeisenbahn und der V 200 war der hochgereckte Signalflügel immer das kurze Warten auf den Zug wert.

Weil ein Signal Signalcharakter hat, gehören Formsignale auf jede Anlage. Selbst auf einem Diorama oder in der Vitrine kann ein Formsignal regen Zugverkehr vortäuschen. Unsere Fantasie ist für Symbole empfänglich.

Gekoppeltes Flügelsignal in Aldingen, Foto 1970: Friedhelm Weidelich

Im Zeitalter von Mikroelektronik, Mikroservos und plug & play dürfte es eine gute Idee von KM1 sein, ein Signalsystem auf den Markt zu bringen, bei dem der Kunde nicht erst nach Servos suchen und wie eh und je meterweise Kabel verlegen muss – und sei es nur zum Funktionsdekoder. Man könnte es natürlich auf die Spitze treiben und das Signal wie früher mit Drähten stellen. Hut ab vor dem, der die Zeit und Geduld dafür hat. Aber wenn man digital fährt, sollte man auch Signale digital steuern können. Ohne zeitraubende Bastellösungen, denn zum Basteln liegt noch genug herum und schaut mich vorwurfsvoll an.

Antriebskasten von KM1-Flügelsignal

KM1 macht es deshalb richtig, wenn der Servoantrieb im Antriebskasten verbaut wird und für DCC-Fahrer der Dekoder integriert ist. Das Signal wird über einen sechspoligen Steckkontakt mit dem Metallfuß verbunden, von dem nur zwei Kabel zum Gleis oder der DCC-Ringleitung geführt werden müssen. Für Modulbauer ist diese Lösung sehr praktisch, denn das wertvolle Signal nimmt beim Transport nicht unnötig Platz weg und kann woanders sicher verstaut werden. Ändert sich mal die Bedeutung einer Strecke und damit die benötigte Signalform, kann rasch ein anderes Signal auf den Sockel geschoben werden. Wer analog steuert, hat außerdem genügend interne Kabel, um verschiedene Signalbilder zu steuern oder Lichtzeichen zu montieren.

Steckverbindung für KM1-Formsignale

KM1 bezieht den Dekoder von Uhlenbrock. Der Stellweg und das typische Nachwippen des Signalflügels beim Aufziehen und Herunterfallen können auch im eingebauten Zustand programmiert werden, ebenso die Helligkeit der LED in den fein nachgebildeten Laternen für Petroleum- und Gasbetrieb.

Formsignal von KM1, Foto: Friedhelm Weidelich

Die Detaillierung der Signalmasten und Antriebe kann sich sehen lassen. Selbst die teilweise innen laufenden Stahlseile für die Laternenschlitten und die Ausgleichsgewichte wurden nachgebildet. Beim Handmuster fehlten noch die Gasflaschen. Teilweise werden die Formsignale noch heute mit denselben Laternen wie im Modell beleuchtet, nur dass innen Glühbirnen stecken. Andere wurden mit einem kompakten Lampengehäuse nachgerüstet.

Laterne an Formsignal von KM1, Foto: Friedhelm Weidelich

Die Formsignale der Deutschen Reichs- und Bundesbahn von KM1 werden noch in wenigen Details weiter überarbeitet und sind in absehbarer Zeit einflügelig und zweiflügelig (gekoppelt und nicht gekoppelt) lieferbar. Mit Servo kosten sie 149 € bis 189 €, mit Dekoder jeweils 20 € mehr.

Detail eines Formsignals von KM1, Foto: Friedhelm Weidelich

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Kommentar von Paul Lubliner |

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