Fernsteuerbarer Fuchs-Bagger von Märklin

, von Gastautor (Kommentare: 3)

Umbau des Marklin-Fuchsbaggers in ein vollwertiges RC-Modell

Fuchs-Bagger Foto: R.OtahalDurch die schnell fortschreitende Mikrotechnik haben Modellbauer die Möglichkeit, mit Kleinstgetriebemotoren und SMD–Komponenten vielfältige Modelle mit ferngesteuerten Bewegungsablaufen zu bauen. So auch beim Fuchs-Bagger aus dem Hause Märklin, den Rüdiger Otahal (Masro) umgebaut hat. So wird das Modell zum vollwertigen Helfer an Baustellen, Ladestraßen, im Bahnbetriebswerk und am Kohlebansen.

Basis für den Umbau ist ein Märklin-Fuchs-Bagger, den es in Orange und Blau zu kaufen gibt. Nun auch bei Schuco.

Allerdings mussten einige Fräsarbeiten im Krangehäuse vollzogen werden, um den entsprechenden Platz für meine RC-Komponenten zu schaffen. Ich wollte folgende Bewegungsabläufe realisieren und im Modell umsetzen. Der Bagger soll die Greiferschaufel heben und senken; dabei soll die Schaufel die Greiferbewegungen eines realen Baggers nachempfinden.

Die Greiferschaufel von Märklin ist dabei eher untauglich. Zu wenig Eigengewicht. Kurzerhand habe ich eine Greiferschaufel aus dem Hause Siku verwendet. Metall ist eben schwerer und diese Schaufel taucht sehr gut in das Baggergut ein, sodass der Greifer beim Schließen gefüllt wird.

Das Baggerführerhaus soll sich nahezu endlos drehen können, sodass ich den Bagger in alle Richtungen schwenken kann. Aber auch im Fahrbetrieb wollte ich den Bagger nutzen. Vorwärts- und Rückwärtsfahrt sowie Lenkung proportional sollten vollzogen werden können. Diese Bewegungen könnte heutzutage mittels Mikromotoren geleistet werden.

Als Akku dient für die Antriebseinheiten dabei ein Lipo-Akku (Lithumpolimer-Akku). Dieser kann über den eingebauten USB- Anschluss auch an einem Laptop oder PC geladen werden. Ein umgebautes Netzladeteil kann den Bagger ebenso über eine  230-Volt-Steckdose laden. Die Ladezeit ist dabei sehr kurz. So kann man innerhalb kürzester Zeit den Bagger wieder vollständig aufladen und nach wenigen Minuten wieder RC-gesteuert Spielspaß haben (RC = remote control, Fernsteuerung).

Damit sich die Baggerschaufel beim Auf- und Absenken nicht ständig dreht – die Seile sind einfach zu diffizil – habe ich diese mittels Schnur arretiert. Bei einem späteren Ausbau der RC-Komponenten wäre es auch denkbar, dass der Baggermast RC-gesteuert würde.

Der Bagger ist eine schöne und feine Bereicherung für jede Modellanlage. Interessenten können sich gern beim Erbauer melden.

Text und Bilder: R. Otahal

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Kommentar von Hans Schimmeck |

Da hat Herr Otahal aber ein Glanzstück abgeliefert, das viel technischen, elektronischen und elektrischen Aufwand erfordert hat.
Leider hat sich Märklin dazu entschlossen,aus welchen Gründen auch immer, mehr Deko-Artikel statt "Spielzeug" von solchem Zubehör herzustellen.Ich kann mich daran erinnern, das es z.B. Kräne von dieser Firma gab, mit denen man "spielen" konnte und seinen Kindern die Funktion dieser Gerätschaften näher bringen konnte.Zum Bedienen war auch Feinmotorik erforderlich. Da gab es auch eine Firma WIAD, die hervorragende Kräne herstellte. Baggern, heben senken, fahren, drehen - alles kein Problem und ohne Elektronik. OK, ich weiß, zu teuer heute. Da greift der Jr. lieber zum iPhone - aber weiß auch nicht, wie ein Bagger funktioniert.

Kommentar von BurkhardN |

Schade, dass nicht mehr über das Konzept, das Innenleben und den Bau zu erfahren ist. Baumaschinen, Gabelstapler, LKWs und PKWs sollten doch in Spur 1 auch für Normalbastler umzubauen und mit Fernsteuerung zu versehen sein.

Antwort von Friedhelm Weidelich

Jedes Modell braucht andere Lösungen, so einfach ist es nicht. Herr Otahal hat doch angeboten, dass man mit ihm Kontakt aufnehmen kann. Falls Sie es wirklich interessiert...

Kommentar von Rüdiger Otahal |

Hallo und herzlichsten Dank für die lobenden Worte der Modellbahner, die ich hier und auch per email erfahre. Allerdings möchte ich zu verstehen geben, dass auch im RC Modellbau eine gewisse Kreativität und natürlich eigene Modellkomposition herrscht. Ich will damit zum Ausdruck bringen, dass jeder Modellbauer anders baut. Ich möchte hier nur Denkanstöße geben, denn die Recherche und der Modellbau sind zeit- und nervenaufreibend. Ich möchte nicht die "Arbeit für andere" machen, sozusagen alles servieren und dann braucht man nur noch nachbauen. Gern biete ich meine Dienst an; aber viele Modellbauer hat es schon abgeschreckt, wenn man dann die Preise für eine fertig gestelltes Fahrzeug hört. Loks und Wagen in Spur 1 kosten mittlerweile einiges, da muss man auch bereit sein für ein RC-getriebenes Modell ein paar hundert Euro auszugeben. Für 20-50 Euro sind halt nur "RC-China-Produkte" zu bekommen, die weniger qualtitativ sind. Freundliche Grüße
www.masro.de

Antwort von Friedhelm Weidelich

Sehr gut geantwortet, Herr Otahal. Ich behaupte mal, dass jene, die nach Anleitungen und Zeichnungen rufen, höchstens in einem Promille der Fälle überhaupt je etwas nachgebaut haben. Denn die, die es können, brauchen keine Vorlage oder erstellen ihre Zeichnungen und Schaltungen selbst – und die, die nach "zeig doch mal, wie es genau geht" rufen, fangen auch nach einer ausführlichen Anleitung erst gar nicht an, weil sie es weder können noch sich ernsthaft durchbeißen wollen. Und für das Know-how und die Arbeit jener, die es können, wollen sie keinen Cent ausgeben.

So hat man was zu nörgeln und für sich selbst eine Entschuldigung, dass man das tolle Modell nicht hat, weil die anderen schuld sind. Dann kauft man für das schnelle Glück halt noch eine Lok und lässt sie im Karton stehen, wohl ahnend, dass aufgeschichtete Lokmodelle nicht glücklich machen...