Das mit der Spur 1 in Frankreich ist sehr schwierig, da die meisten entwender H0 oder Spur 0 (1:43,5) fahren. Die wenigen Modelle, die in Spur 1 produziert werden, kommen aus den Schweizer Schmieden Lematec (Lemaco) und Fulgurex, zu Preisen, die natürlich den normalen finanziellen Rahmen sprengen.

Ich gehe mal davon aus, dass die 1:32-Modelle doch eher wenig Abnehmer finden, Schweizer Kunden sind da wohl die erste Klientel. Für ein 3000-Euro-Modell muss ich schon zwei Jahre sparen, um es mir leisten zu können. Die Preise von Lemaco sind dann doch zu hoch für mich. Bald kommt auch ein sehr schöne Dampflok von Lematec, und zwar die 241A EST für schlappe 12.000 €). Schade, schade.

Was in Deutschland bei der Spur 1 etwas schade ist, dass die Leute selten Hand anlegen um eigene Modelle zu bauen, das ist in Frankreich definitiv anders. Das fängt schon damit an, dass viele der teuren Spur-0- oder H0-Messingmodelle als Bausatz vorhanden sind. Das erhöht natürlich den Bastelspass, schont den Geldbeutel und erhöht den Drang und das Potenzial zum Selbstbau. Es gibt hier in Frankreich ein paar verrückte Virtuosen, die komplette Dampfloks aus Messing selber bauen, und die sehen dann auch noch verdammt gut aus.

Hier ein paar Links zu hervorragenden Selbstbauten im französischen Forum e-train.fr:

http://forum.e-train.fr/viewtopic.php?f=20&t=47431
http://forum.e-train.fr/viewtopic.php?f=20&t=48570
http://forum.e-train.fr/viewforum.php?f=20&sid=0ed66f654ec95fda74d7037c50239e66

Das ist aber in der Spur 1 schwer zu realisieren. Wenn jemand einen Wagenbausatz anbietet, werden die meisten sofort sagen: „Ich will ihn aber lieber zusammengebaut.“

Allgemein ist aber auch zu sagen, dass das Modellbahn Hobby in Frankreich viel marginaler ist als in Deutschland. Ich denke mal, dass Deutschland und die USA die größten Absatzmärkt für Modellbahnen sind.

Ich sammle auch Spur-H0-US-Modelle. In den Staaten wird Modellbau auch anders gesehn, da hat man die Möglichkeit, ein undekoriertes Basismodell für einen unschlagbaren Preis zu erwerben und kann es dann detaillieren wie man will. Es gibt auch tausend Anbieter für Decals, Kunststoff- und Messingteile.

Was mich sehr stark in den Spur -1-Foren ärgert, sind der Umgangston und das dauernde Genörgel. Vielleicht sollten die Leute mal wieder mehr selbst Hand anlegen, um mehr Spaß an der Sache zu haben. Ich denke, kaum eine andere Spur lädt mehr zum Selberbauen ein.

Als Junge mit 16, 17 Jahren sah ich die Modelle von M&L in deren Showroom in Hamburg. Da ich sehr gerne Modelle baue, fing ich dann an, selbst Spur-1-Loks zu bauen. Die von mir bis jetzt verwendeten Materialien waren natürlich nicht so hochwertig wie Messing, fahren tun die Loks auch nicht wirklich. Das war mir damals auch nicht so wichtig. Für meine Sammlung habe ich dann meine Lieblingslok gebaut, die BR 85 mit rund 13.000 Teilen aus Messing, Aluminium, PVC, Polystyrol, Resin usw...

Vorweg hatte ich auch noch zwei 82er gebaut und eine BR 44 ,vorwiegend aus Pappe im Militär-Maßstab 1:35. Zurzeit fertigte ich auch die CAD-Pläne für den Bau einer CC6500, aber es wird bis zur Fertigstellung noch einige Zeit dauern. In Planung ist auch eine BR 185.1, vielleicht in einer winzig kleinen Serie, da es noch andere Ineressenten gibt, so wie Herr Jaegers, der ja auch wunderbare moderne Güterwagen baut. Das Gehäuse soll vorwiegend aus Kunststoff und Resin bestehen, die mechanischen Teile aus Messing. Ich bin gerade dabei, Versuche zu machen.

Und von den ganzen verrückten Spur-0ern bekommt man auch super Tipps. Die CAD-Pläne für eine BR 59 (württ. K) sind auch schon fast fertig, dank auch der Hilfe des Buchautors Herrn Röder. Ich will sie aus Messing bauen. Ich wäre auch bereit, die von mir angefertigten Pläne weiterzugeben. In der folgenden Galerie zeige ich ein paar Bilder von meinen Modellen und Projekten.