Die KM1-Messeneuheiten im Detail
, von Friedhelm Weidelich (Kommentare: 0)
Die großen Überraschungen zuerst:
- Die Baureihe 50 der DB erscheint mit drei Domen erneut als preisgünstiges „Classic“-Modell.
- Zweiachsige Einheits-Abteilwagen Bauart 1921a und Gepäckwagen Pwi-29 in Kunststoff-Metall-Gemischtbauweise.
- Der Dienstschotterwagen DGW 266 kommt in der Ursprungsausführung.
Die folgenden Angaben stammen aus einer Pressemitteilung von KM1.
Neue Dampflokmodelle
Der erfolgreichen Baureihe 50 in der preisgünstigen Classic Edition folgt als Jubiläumsneuheit eine weitere Variante. Während die bisher ausgelieferten Loks vier Kesseldome und einen Kasten- oder Kabinentender hatten, kommt das neue Modell mit drei Kesseldomen in Versionen von Epoche IIIa bis zur Museumslok. Der Jubiläums-Vorbestellpreis beträgt 1.890 € (statt 2.390 €). Es werden verschiedene Varianten mit Kasten- oder Kabinentender angeboten. Passend zum zehnjährigen Firmenjubiläum endet die Vorbestellfrist am 10.10.2013. Der Fertigungsstandard (Zinkdruckguss und Messing) wird weitgehend dem alten Modell entsprechen, allerdings ist jetzt ein Schmierpumpenantrieb dabei. Das neue Modell erhält den leistungsfähigeren LokSound XL 4.0-Decoder von ESU.
Bereits auf der Hausmesse im Dezember hatte KM1 die Realisierung der legendären bayerischen Schnellzugdampflok S 3/6 mit Windschneideführerhaus (Baureihe 184) angekündigt. Das Handarbeit-Messing-Modell der KM1 Premium Edition kommt zum Firmenjubiläum in zehn verschiedenen Varianten und kann bis Ende Juli 2013 zum Preis von 2.690 € vorbestellt werden. Es verfügt über Dynamic-Smoke-Rauchentwickler mit Zylinderdampf und kommt mit einem aufwendig detaillierten Führerstand, sich öffnenden Wasserkasten-Deckeln, beweglichen Führerstandstüren, einer beweglichen Rauchkammertüre mit vorbildgerechten Vorreibern zur Verriegelung und vielen in der Premium Edition üblichen Details. Für den Sound sorgt der LokSound XL 4.0-Decoder von ESU, den KM1 auf Basis von eigenen Aufnahmen des in Nördlingen auch 2012 noch unter Dampf gestandenen Vorbilds selbst programmieren will.
KM1-Geschäftsführer Andreas Krug will die S 3/6 mit der Fabriknummer 4536 von J. A. Maffei in verschiedenen Epochen in Szene setzen. Dies beginnt mit der Ursprungsausführung der königlich bayerischen Staatsbahn aus dem Jahr 1918, die seinerzeit die Bahnnummer 3673 trug. Es folgen Ausführungen der Epochen II, IIIa und IIIb. Die S 3/6 des Bayerischen Eisenbahnmuseums Nördlingen wird als Spur-1-Modell im aktuellen Zustand kommen. Der grüne Länderbahn-Farbton soll weitestgehend dem Original von 1918 entsprechen. Außerdem werden noch fünf weitere Betriebsnummern der Baureihe 18.4 für die Epochen I bis III realisiert.
Neue Handmuster
Auch in diesem Jahr wird KM1 einige Hand- oder Freigabemuster präsentieren – zum Teil sogar in Aktion auf der sieben Meter langen Messe-Vorführanlage auf dem vergrößerten Messestand.
Kurz vor Vorbestellschluss am 15. Februar wird in Nürnberg ein erster Vorab-Prototyp der bereits im letzten Jahr angekündigten KM1-Jubiläumslok V 10010 zu sehen sein. Der Diesellok-Klassiker zum Vorbestellpreis von 990 € wird in zehn Varianten der Epochen III und IV aus Zinkdruckguss und Messing gefertigt und kommt mit ESU LokSound XL 4.0-Decoder, Dynamic-Smoke-Rauchentwickler, beweglichen Führerhaustüren, durchbrochenen Lüftergittern, synchron zum Sound drehendem Lüfterrad und Stromaufnahme über die Achs-Kugellager. Als Ergänzung zur Lok kann auch ein bereits fertig lackiertes Schneepflug-Set zur Selbstmontage unter der Pufferbohle und ein Wendezug-Teilesatz zur Selbstmontage geordert werden. Als Novum bietet KM1 zum Aufpreis von 50 € individuelle Loknummern und dazu passende Direktions- und Betriebswerk-Beschriftungen an. Die Auslieferung der V 10010 ist für Ende 2013 geplant.
Das erste Vorab-Handmuster der zierlichen Tenderlok „Berg“ (Baureihe 9875, Bay. D VI) wird auf dem Messestand stehen. Der bayerische Lokalbahnklassiker war bis 1984 im Einsatz, erlangte Berühmtheit als Filmlok im Ludwig Thomas „Lausbubengeschichten“ und ist im Eisenbahnmuseum Neustadt/Weinstrasse erhalten. Das 215 mm lange Ganzmetallmodell kommt mit LokSound 4.0-Decoder samt Energiespeicher und Dynamic-Smoke-Rauchentwickler. Noch bis 15. Februar 2013 kann dieses voraussichtlich im Sommer 2014 lieferbare Schmuckstück in fünf Varianten der Epochen I, II, III und V sowie als universelle Bw- und Werkslok mit einem umfangreichen Beschriftungssatz zur individuellen Gestaltung geordert werden. Der Vorbestellpreis: 890 €.
Bereits nahezu dem Serienstand entspricht die voraussichtlich ab Juni lieferbare DB-Rangierlok Kö I. Trotz ihrer kompakten Abmessungen verfügt die 171 mm lange Kleinlok über motorisierte und einzeln ansteuerbare Rangier-Kupplungsbügel. Sie hat außerdem einen realistisch klingenden LokSound 4.0-Decoder mit Energiespeicher zur sicheren Stromversorgung und kommt mit einem aufwendig detaillierten, beleuchteten Führerstand. Aktuell können noch einzelne Exemplare der Epochen II, III und IV geordert werden (690 €).
Die Baureihe V 2000 als Premium-Modell in einer hochwertigen Ausführung aus Messing und Edelstahl zeigt KM1 als lackiertes Produktions-Freigabemuster. Erstmals in Nürnberg ist auch das lackierte Produktions-Freigabemuster der V 300 zu sehen. Das etwa 5 cm längere Modell mit Dreiachs-Drehgestellen wird nur 200 Mal gefertigt.
Im Juli soll das werksseitig ausverkaufte KM1-Startset zur Auslieferung kommen.
Neue Waggons
Für die Freunde der Reichsbahn und frühen Bundesbahn bietet KM1 ein Set der Einheits-Abteilwagen Bauart 1921a an. Die „Ur-Donnerbüchsen“ sind nicht mit den Wagen von Hübner/Märklin zu verwechseln und entsprechen eher englischen Wagentypen mit sich unten verjüngenden Seitenwänden. In H0 gab es sie bei Trix. Ähnliche Wagen waren auch bei den Bahnen in Frankreich, Belgien und Luxemburg im Einsatz.
Die Spur-1-Modelle kommen in ihrer ursprünglichen Ausführung von 1921 mit Abteilen und vier bis sechs seitlichen Einstiegstüren und durchgehenden Trittbrettern. Die 43,5 Zentimeter langen zweiachsigen Abteilwagen werden in zwei Ausführungen gefertigt. Vorgesehen sind die Typen BC-21, D-21 und als passender Packwagen der Pwi-29 mit detaillierter Inneneinrichtung sowie einer digital schaltbaren Beleuchtung. Die Modelle der Classic Edition werden aus Zinkdruckguß, Messing und Kunststoff von Epoche II bis IIIb gefertigt; der Packwagen sogar zusätzlich in Epoche IV. Die Vorbestellfrist läuft bis 31.12.2013 und der Vorbestellpreis liegt bei 335 € pro Wagen. Wer ein Set mit mindestens drei Wagen ordert, erhält einen Jubiläumsrabatt von 10 Prozent.
Der ausverkaufte 4-achsige Dienstschotterwagen DGW 266 mit 33 Kubikmeter Ladevolumen kommt jetzt in seiner Ursprungsausführung aus den 1950er-Jahren mit 25 Kubikmeter Ladevolumen und 500 Millimeter niedrigerem Schüttgutbehälter und weiteren Detailunterschieden. Auch dieser Wagen wird wieder als Präzisionsmodell in Handarbeit aus Messing gefertigt, voraussichtlich bereits im Herbst 2013. Geplant sind Versionen von Epoche IIIa bis IV mit jeweils 3 unterschiedlichen Betriebsnummern.
Noch bis 15. Februar vorbestellbar ist der kürzlich in Lauingen als Vorserienmuster vorgestellte Umbaugüterwagen Gms 54 und der Güterzugbegleitwagen Pwghs54, der seinerzeit ab 1954 auf Basis der alten gedeckten Güterwagen G 10 entstand. Das in Handarbeit aus Messing gefertigte Präzisionsmodell mit kugelgelagerten und gefederten Achsen kommt in nicht weniger als 16 verschiedenen Varianten der Epochen III und IV – darunter auch die drei erst vor wenigen Wochen angekündigten Epoche IV-Varianten als Gls-w208 und als P-Wagen. 13 der 16 Varianten können übrigens jeweils mit drei verschiedenen Betriebsnummern- und Stationierungsbeschriftungen geordert werden. (Vorbestellpreis mit NEM-Radsätzen 429 € bis 469 €).
Der bereits angekündigte Rungenwagen Rmms 33 „Ulm“ soll jetzt auch in der Version als Rmmso 33 für den damaligen LKW-Huckepack-Verkehr kommen. Das ca. 37,5 cm lange Modell wird in Kunststoff-Gemischtbauweise in zwei Varianten gefertigt – wahlweise mit Holz- oder Stahlbordwänden. Noch bis 15. Juli können von jeder Variante jeweils vier Betriebsnummern vorbestellt werden.
Neues Zubehör
Passend zum neuen Rungenwagen Rmmso 33 will KM1 im Jahr 2014 als Ladegut und zur Anlagengestaltung den Büssing-Lastwagen 8000 S fertigen. Das Vorbild wurde ab 1952 für rund sechs Jahre gebaut. Das Kunststoff-Modell wird in vier Farbvarianten realisiert: blau, grün, grau und als graues Zustellfahrzeug mit Schriftzug „Deutsche Bundesbahn“.
Die Drehgestelle der seit ein paar Wochen lieferbaren Schnellzugwagen D36 sind jetzt auch einzeln erhältlich. Die sehr detaillierten Reisezugwagen-Drehgestelle der Bauart Görlitz III leicht eigenen sich nicht nur als Ladegut für anspruchsvolle Modellbahner, sondern eröffnen auch dem Waggon-Eigenbau und der Veredelung von Großserienmodellen vollkommen neue Perspektiven. Das vierfach abgefederte Drehgestell zu 79 € wird in Kleinserie aus Messing gefertigt. An allen vier Rädern sind bereits Stromabnehmer (siehe auch Bildergalerie, Fotos 17 und 18) für eine Wagen-Innenbeleuchtung montiert. Die Radsätze sind kugelgelagert und gefedert. Zur Veredelung von beispielsweise Schürzenwagen bietet KM1 ab sofort funktionstüchtige Faltenbälge der D36-Wagen in Einheitsbauart an. Das Set zu 35 € besteht aus zwei Faltenbälgen, Original-Aufhängungen mit echten Federn und Montagerahmen.
Neu bei KM1 ist das dekorative ArtTrack-Gleissystem mit durchsichtigen Schwellen aus Acryl für den Einsatz in Vitrinen und auf nicht durchgestalteten Anlagen. Die Schienenprofile sind wie bei den anderen Gleissystemen aus Neusilber, die Schwellen mit per Laser aufgebrachter Holzmaserung werden aber aus Acryl-XT gefertigt – einem UV-resistenten Material. Das transparente Deko-Gleissystem eignet sich deshalb auch für den Freiland-Einsatz und ist auf Wunsch auch mit lackierten Schwellen lieferbar. Neben geraden Gleisen mit 80, 90 oder 100 cm Länge sind auf Anfrage Weichen und Gleisbögen sowie Gleisbausätze lieferbar.
Nachtrag 28.1.2013, 19:10 Uhr: KM1 hat einen Neuheitenprospekt als PDF online gestellt.
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