BLS Cargo bekommt Siemens-Vectron
, von Friedhelm Weidelich (Kommentare: 0)
Siemens-Pressemitteilung im Wortlaut:
Das Schweizer Schienengüterverkehrsunternehmen BLS Cargo hat bei Siemens 15 Mehrsystem-Lokomotiven vom Typ Vectron MS bestellt, die für den grenzüberschreitenden Einsatz in den Ländern Deutschland (D), Österreich (A), Schweiz (CH), Italien (I) und Niederlande (NL) vorgesehen sind. Alle entsprechenden Traktions- und Zugsicherungssysteme des Nord-Süd-Güterkorridors sind an Bord. Die Lokomotive kann bis zu 200 km/h Höchstgeschwindigkeit erreichen und verfügt über eine Leistung von 6.400 kW. Die Auslieferung erfolgt in drei Phasen. Bereits im zweiten Halbjahr 2016 sollen die ersten Lokomotiven in Betrieb gehen.
„BLS Cargo hat mit dem Vectron Ende 2014 umfangreiche Testfahrten und Prüfungen hinsichtlich Traktionsverhalten, Vielfachsteuerung, Energieverbrauch, Bedienbarkeit und Wartbarkeit durchgeführt. Das Gesamtkonzept des Vectron hat uns überzeugt“, sagte Dirk Stahl, CEO der BLS Cargo AG.
Jochen Eickholt, Chef der Siemens-Bahnsparte, ergänzt: „Eine überzeugende Performance unseres Vectron gab den Ausschlag für diesen Auftrag. Dahinter steht ein zukunftsweisendes und flexibles Konzept. Es sieht nicht nur umfassende Länderpakete für den europaweiten Betrieb vor, sondern bietet auch über den gesamten Lebenszyklus hinweg höchste Wirtschaftlichkeit für unsere Kunden.“
Der Vectron kann durch Länder- und Ausstattungspakete skaliert und damit exakt auf die jeweilige Verkehrsaufgabe ausgerichtet werden. Schnell verfügbare Vorzugsvarianten sorgen für kurze Lieferzeiten. Die Lokomotiven können aufgrund des Vectron-Plattformkonzepts auch später aufwandsarm für den Einsatz auf den verschiedenen Korridoren auf- und umgerüstet werden.
Die formschöne Lok ist bereits in verschiedenen Lackierungen bei einigen Bahn- und Leasinggesellschaften im Einsatz und wird bald auch als Breitspurversion in Finnland fahren. Der Vectron wäre die ideale Vorbild-Lok für ein Spur-1-Modell, das in vielen Ländern verkäuflich wäre und schon deshalb auf akzeptable Stückzahlen käme.
Leider wird sich sobald niemand für so ein Modell finden, weil sich erfahrungsgemäß (also in der Vergangenheit) nur die Epoche III gut verkauft. Wer aber nicht an die Zukunft denkt und es versäumt, neue Märkte zu suchen und zu generieren, wird aber schon in ein paar Jahren mit einer überalterten Kundschaft dastehen, die das Kaufen und Sammeln eingestellt hat. Den Jüngeren wird leider nichts geboten, um mit modernen Lokomotiven und Wagen Kaufimpulse auszulösen und für Jahrzehnte Neukunden zu gewinnen. Das wird sich eines nicht zu fernen Tages rächen.
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