BDe 4/4 der SBB von Fine Models

, von Friedhelm Weidelich (Kommentare: 1)

SBB BDe 4/4 von Fine Models, Spur 1. Foto: Friedhelm WeidelichDer BDe 4/4 von Fine Models ist in der Auslieferung und bereits zum Teil ausverkauft. Hier sind die Bilder und eine kurze Beschreibung des beeindruckenden Handarbeitsmodells.

Die SBB-Elektrotriebwagen der Gattung BDe 4/4 (= Abteil 2. Klasse, Gepäckabteil, alle 4 Radsätze elektrisch angetrieben) wurden von 1952 bis 1955 gebaut. Die 31 Wagen trugen die Nummern 1621 bis 1651. 1997 wurden die letzten Triebwagen ausgemustert, fünf sind erhalten geblieben.

Fine Models bot elf Varianten in verschiedenen Bauzuständen an, drei sind bereits ausverkauft. Ich hatte Gelegenheit, die Ausführung nach dem Umbau zu fotografieren, wie sie seit den 60er Jahren bis etwa 1983 unterwegs war. Mangels Literatur beschränke ich mich auf die Modellbeschreibung.

Das Handarbeitsmodell ist komplett aus Messing und Edelstahl mit einer komplett nachgebildeten Inneneinrichtung, vom Führerstand bis ins Gepäckabteil. Schon beim Handmuster war zu erkennen, dass selbst die elektrische Heizung im Personenabteil nicht vergessen wurde. Schiebetüren öffnen das Gepäckabteil. Darin liegt ein Holzboden, in denen geätzte Gitter eingelassen sind. Die Detaillierung wurde sehr weit getrieben, auch die Haken zum Aufhängen von Fahrrädern sind auf dem Galeriebild 15 zu sehen.

Die Falttüren sind fest eingesetzt, was für eine präzise Lage sorgt.

Für die Drehgestelle wurden Schraubenfedern entwickelt, die nicht aus Rundstahl bestehen, sondern flach gearbeitet sind. Vier Faulhabermotoren treiben den 709,4 mm langen und 5,4 kg schweren Triebwagen an.

Auf dem Dach sind die Widerstände filigran nachgebildet und kupferfarben eingefärbt. Lackierung und Bedruckung erscheinen einwandfrei. Die typischen Aluminium-Zuglaufschilder liegen bei und können in drei Löchern in den Wänden montiert werden. Beim Fotografieren habe ich es leider vergessen. Konsequenterweise kann das Modell von Fine Models nur mit Schraubenkupplungen verwendet werden.

Auf dem Rollprüfstand machte das Modell eine gute Figur und beeindruckte durch eine Geräuschkulisse, an die ich mich gut erinnern kann. Der DCC-Decoder ESU Loksound XL 4.0 lässt nicht nur den Pantographen geräuschvoll auf- und abfahren, sondern liefert die Geräusche von Lüfter, Schütz, Kompressor, Falt- und Schiebetüren, An- und Abkuppeln und ein paar Funktionen mehr. Das Licht im Führerstand, in dem ein wirklich schweizerisch aussehender Lokführer mit rotem Halstuch (von Lutz) sitzt, geht beim Anfahren automatisch aus. Die Lautstärke ist über F15 in drei Stufen regelbar. Drei Funktionstasten sorgen für die korrekten Frontlichter für Einzelbetrieb, als Lok und im Pendelzugbetrieb. Insgesamt sind 20 Funktionen von F0 bis F19 belegt.

Die Bedienungsanleitung ist in Deutsch und Englisch und beschränkt sich auf die kurze Beschreibung des Triebwagens und die Funktionen.

Der Triebwagen, für den es noch die passenden Leichtstahlwagen geben wird, kostet 4.895 € bzw. 5.330 SFR und kann zu entsprechenden Aufpreisen auch mit Figuren, Finescale- und 1Pur-Radsätzen geliefert werden. Angesichts der hohen Detaillierung innen und außen kann trotz des hohen Kleinserien-Preises von einem guten Preisleistungsverhältnis gesprochen werden.

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Kommentar von Chris |

Vielen Dank für den Bericht und die schönen Bilder! Hat mich gleich animiert, heute einen zu bestellen! Freue mich sehr auf das Modell! Da ich in meiner Jugend oft damit mitgefahren bin, ist der Triebwagen noch in bester Erinnerung! Toll, dass man diese Erinnerungen mit diesem gelungenen Modell wieder aufleben lassen kann!