Da wir gerade zufällig die Austria-Wochen bei Spur1info haben, hier ein Link zu einem neuen Beitrag in meinem Eisenbahnblog www.railomotive.com. In Wien befindet sich nämlich der größte Wind-Klima-Kanal Europas, wenn nicht sogar der weltgrößte. Dort werden neue Züge aus ganz Europa einem wochenlangen Härtetest bei extremen klimatischen Bedingungen ausgesetzt, den Spur-1-Modelle zum Glück nicht bestehen müssen.
Ich hatte Gelegenheit, den neuen Desiro RUS von Siemens, der bei den Olympischen Spielen 2014 in Sotschi eine große Rolle spielen wird, bei -8 °C zu fotografieren.
Das Interesse an meiner Vorstellung des FS-Spitzdachwagens tipo F von Officina Uno war groß. Besonders herzlich begrüße ich die vielen italienischen Eisenbahnfreunde, die spur1info entdeckt haben. Benvenuti!
Für mich waren diese Obst- und Gemüsewagen der FS Italia damals etwas Besonderes – vielleicht auch deshalb, weil es sie bei Märklin in H0 gab. Später hatte ich ein Modell von Roco. In alten Fotos tauchen die Spitzdachwagen immer wieder mal auf, aber nie habe ich einen separat fotografiert. Schade. Hier ist einer 1971 in Ulm Hbf. In Südtirol (Alto Adige) steht noch ein Original.
Was hätte man damals alles fotografieren können! Güterwagen, Spannwerke, Ladegut, Güterschuppen... 1970 fehlte mir noch der Blick für Details, das Fotografieren war teuer und ja alles immer da. Heute wird es schmerzlich vermisst, weil es mit den Jahren dahinging und nun im Modell erstehen soll. Aber das ist eine andere Geschichte.
Der Gleisbau gehört zu den trockeneren Gebieten der Eisenbahn, bei denen die Quellen nur spärlich fließen. Wenn es um Stahlschwellen geht, ist die Recherche aufwändig. Denn selbst die gut gemachte Seite Gleisbau-Welt verwöhnt den wissbegierigen Eisenbahnfreak nicht mit vielen Fotos von Stahlschwellen-Versionen und zeigt nur ein einziges. Die oben gezeigten, höchstwahrscheinlich gegossenen Stahlschwellen mit Rippen, die zu lang für die Gleisbaumaschine waren, in der ich zwei Tage herumgekrochen bin, sind jedenfalls nicht das Vorbild für das neue KM1-Gleis.
Beim Scannen meiner alten Fotos entdeckte ich diesen schmalen, ziemlich langen Lokschuppen von Schömberg wieder, der ideal für ein Diorama oder eine kleine Anlage wäre.
Wer sich mit der Spur 1 beschäftigt, ist kein Modelleisenbahner, wie wir ihn bei den kleineren Maßstäben antreffen. Wer sich dem Maßstab 1:32 widmet, hat Freude an funktionierender filigraner Technik, sammelt sie, baut zuweilen detaillierte Module oder genießt seine Eisenbahnmodelle einfach nur optisch und akustisch.
Die Spur 1 bietet mehr, stellt an den Besitzer aber auch höhere Anforderungen – nicht nur finanziell. Teil 2 zur Frage, was an Spur 1 so fasziniert.
Im Buntbahn-Forum versammeln sich etliche der besten Modellbauer aus Mitteleuropa und tauschen dort Tipps und Technologien aus. Was dort an fertigen Gebäude- und Fahrzeugmodellen gezeigt wird, kann sich mit den Modellen in den Paperbacks von Westlake Publishing (ehemals Finescale Railroader) messen.
Der Schweizer Marcel Ackle gehört aus meiner Sicht zur Weltspitzenklasse der Modellbauer, weil er nicht nur die Techniken beherrscht, sondern ein Auge für Gebäude und Strukturen hat, die vom Verfall und Jahrzehnten gezeichnet sind.
Wer wissen will, wie man Holz altert und mit Hilfe von Laserdruckern mit verwitterter Schrift und Werbung versieht, findet hier leicht verständliche Tipps von ihm und anderen Modellbauern.
Wer vom Eisenbahnvirus infiziert ist und der seit 1967 wieder aufgefrischten Spur 1 verfallen ist, weiß den Maßstab 1:32 zu schätzen und wird ihm treu geblieben sein. Doch welche Argumente können heute für jemand gelten, der zu den großen Spuren aufsteigen will? Ich versuche einmal, die vielen Aspekte, die für die Spur 1 sprechen, in handliche Blöcke zu packen.
Im Frühjahr an den nächsten Winter denken? Warum nicht? Auch wenn die Lokmodelle eher selten mit künstlichem und noch weniger mit echtem Schnee zu kämpfen haben, werden sie doch durch einen Schneepflug aufgewertet. Viele V 100 bzw. 211 und 212 erhielten in den 70er Jahren einen Anbauschneepflug, der leichten Schnee vom Drehgestell wegleitete.
Die skandinavisch geformten Schneescharen wie bei dieser Hofer 211, die ich 1971 fotografiert habe, waren eher selten. Mehr zu den Schneescharen bei Drehscheibe online. Krüger Modellbau hat den populären größeren Schneepflug für die V 100 umgesetzt.
Das Vorbild ist gerade für Spur-1-Bahner immer das beste Vorbild – trotz der notwendigen Kompromisse. Das gilt auch für die Gleise. Wer mit feinsten Radsätzen auf Gleisen von 1pur fährt, kommt dem Vorbild so nahe wie kein anderer Modellbahner.
Seit etwa zwei Jahren, erzählte mir ein erfahrener Hersteller, kämen immer mehr Jüngere um die 30 zur Spur 1. Und weil die nicht viel mit Dampflokomotiven und "Deutsche Bundesbahn, Epoche 3" am Borsalino haben, bevorzugen sie moderne Vorbilder. Ich hätte da etwas als Anregung...