Für viele Modelleisenbahner ist das Hobby ein Versuch, sich gegen den Lauf der Zeit zu stellen und das Unrettbare wenigstens im Modell zu sichern. Denn Nostalgie tut der Seele gut.
Die Größe der Spur 1 erlaubt es, auch die Innenausstattung von Bahnhöfen und Gebäuden ins Modell umzusetzen. Zum Beispiel eine Personenwaage. Leider wird das viel zu selten praktiziert.
Bei einem Buchprojekt fiel mir die Personenwaage im Bahnhof Tuttlingen ein, dann ein Spur-1-Modell – und zuletzt entdeckte ich das Unikum aus meiner Kindheit in einem Video wieder.
In der Nähe liegt eine zweigleisige Strecke, die von Güterzügen und ICE-Zügen befahren wird. Man muss nur eine halbe Stunde an der Brücke über den Mittellandkanal bei Hannover-Anderten stehen (Foto: 185 399 mit großer Beschriftung 399), um die Vielfalt der modernen Eisenbahn zu erkennen. Die gibt es im Modell in H0 und N, aber nicht für die Spur 1.
Verschließen wir bei Spur-1-Modellen die Augen vor der Realität und verharren in der Vergangenheit?
Der GDL-Streik ist vorbei, die sogenannten Qualitätsmedien haben geschäumt vor Wut (und Dummheit). Einige Leser und Redakteure forderten – ohne den geringsten technischen Sachverstand – automatisch fahrende Züge, um den bösen, bösen Lokführern den Job zu nehmen. Aber die Tagesschau, selten genug, macht sogar mal etwas Intelligentes aus der Situation.
Wenn ich vor den Gewitterwolken den letzten Dampfzug des Tages bei der 50 Jahre alten Museumsbahn in Bruchhausen-Vilsen fotografiere und an die Spur 1 denke, komme ich ins Grübeln. Wie kann man so ein Motiv nur ignorieren?
Jeder von uns ist in der Kindheit einmal einem Schlüsselreiz verfallen, der die (Modell-)Eisenbahn zu etwas Faszinierendem gemacht hat, mit dem wir uns bis heute beschäftigen. Bei Ulrich Geiger war es? Bitte weiterblättern.
Dass mein in der Schweiz geborener Freund HJ en gefitzter Heimlifeiss ist, war mir klar. Doch dass er schon früh unbefugt über Bergbahnen gebot, ist mir neu. Vielleicht musste er deshalb nach Kanada auswandern.
Aus Österreich kommt eine rührende Geschichte von Franzi. Und weil in Österreich die Sehnsüchte oft ähnlich sind, die Sprache aber anders ist, heißt es auch der Bahnschranken und nicht die Bahnschranke.