Telegrafenmasten von Weinert

, von Friedhelm Weidelich (Kommentare: 0)

Telegrafenmast von Weinert, Spur 1. Foto: Friedhelm Weidelich/_4093287.jpgTelegrafenmasten sind bis heute noch an vielen Nebenstrecken zu beobachten. Auch wenn nicht mehr telegrafiert wird, scheinen sie noch in Verwendung zu sein. Für Anlagen früherer Epochen sind sie jedenfalls unentbehrlich. Weinert hat nun einen Bausatz herausgebracht, der gut aussieht und leicht zu bauen ist.

Der Bausatz besteht aus fünf gebeizten Holzmasten von knapp 25 cm Länge, was reichlich Spielraum zum in den Boden rammen bietet. Die Spitze ist wohl durch eine Zange richtig beidseitig abgeflacht, eventuell muss man an den First-Enden ein wenig Holz abfeilen, um die Quertragwerke (Traversen) auf dem kurzen Weg auf den Mast zu bekommen.

Die Messinggussteile kommen paarweise und können mit einem Seitenschneider getrennt werden. Die Enden der Traversen lassen sich leicht mit der geöffneten Zange finden. Man muss nur nach den Kerben suchen, abkneifen und hat dann automatisch die richtige Länge.

Die Traversen und Isolatoren sind schwarz brüniert. Die nach Isolatoren an den langen Haltern müssen nach oben gebogen werden. Die äußeren Isolatoren stehen dann an den Enden der Traversen. Die anderen werden zur Seite gebogen, an denen die Mastschelle sitzt. Diese ist sehr fein ausgeführt. Unter dem Makroobjektiv sind die Sechskantmuttern erkennbar.

Am einfachsten lassen sich die Isolatorenhalter mit einem Pinselstil-Ende biegen. Das geht schneller als mit einer Rundzange. Wenn dabei ein wenig Brünierung verlorengeht, kann man entweder mit Schnellbrünierung von Ballistol Klever nachhelfen. Andere Brünierungen sind nach meiner Erfahrung nicht sonderlich effektiv und wirken viel zu langsam.

Die Isolatorglocken werden zweimal weiß lackiert. Es muss nicht unbedingt glänzendes Weiß sein, da die Isolatoren mit der Zeit Staub und Rost ansammelten und deshalb nicht stark glänzten. Die Traverse habe ich mit MIG Light Rust Effects, Dark Wash und Neutral Wash betupft und kurz vor dem Antrocknen ein wenig Rostpigmente von Asoa mit einem trockenen Pinsel aufgetupft. Etwas Vogelkot gehört ebenfalls auf die Mastspitze.

Die Traversen können ganz nach Geschmack mit einem Tröpfchen Sekundenkleber montiert werden. Je nach Vorbild erreichen die Isolatoren oben gerade die Mastspitze. Es können auch mehrere Traversen untereinander montiert werden.

Die Masten haben 4 mm Durchmesser und sind etwas zu dünn. Das Vorbild hatte am Fuß 20 bis 22 cm Durchmesser, was 6,25 mm bis 6,8 mm entsprechen würde. Zur Spitze hin verjüngten sie sich etwas. Wer es genau nimmt, muss also Rundhölzer mit größerem Durchmesser auftreiben und sie bearbeiten.

Die Bildergalerie zeigt den Ablauf der Bausatzmontage und Vorbilder aus alter und neuer Zeit.

Der Bausatz ist eine schöne Feierabendbastelei, erfordert wenig Arbeitsaufwand und sorgt auch ohne Löten, Blechfalten und anderen Overkill für ein überzeugendes Ergebnis selbst unter der Lupe. Der Weinert-Bausatz kostet 33,50 € und ist auch direkt bei Weinert-Modellbau erhältlich. Wer Telegrafendrähte ziehen will, sollte die Gummilitze Artikelnummer 7213 mitbestellen.

 

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