Modellbau der Spitzenklasse – leider nicht in 1:32

, von Friedhelm Weidelich (Kommentare: 1)

tl_files/bilder/Anlagen/_4103449.jpgBei den Anlagen und in den Vitrinen der Straßenbahnfreunde Hemer auf der Intermodellbau gab es Details im Maßstab 1:22,5 zu entdecken, auf die Spur-1-Freunde nur neidisch schauen konnten. Aber ein paar Kleinigkeiten gibt es auch in 1:32.

Die Spur IIm – also Meterspur im Spur-2-Maßstab 1:22,5 – hebt sich wohltuend von dem Maßstabsgemisch der "Spur G" ab, wo auf 45 mm Spurweite alles, aber auch alles fährt: von der Feldbahn bis zur Regelspurbahn in Maßstäben, die je nach Koordinate wechseln. Ein kleiner Teil der Spur-2-Szene rümpft darüber die Nase und baut sich seine Modelle selbst.

Dazu gehören auch Gleise mit Code-250-Profil. Bei der Dreischienen-Doppelweiche von W. D. Groote kamen für die Zungen auch Spur-1-Profile zum Einsatz. Vor dem Weichenbauer kann man nur den Hut ziehen. Man kommt aus dem Staunen nicht mehr heraus, wenn man das Rillenschienengleis von Volker Gerisch sieht, das originalgetreue Schaltkästen für die Weichen hat. Je nach Vorbild werden sie mit einer Stange oder einem Vierkantschlüssel gestellt. Damit sich in Rillenschienen das Regenwasser nicht staut, gibt es beim Vorbild Kästen im Gleis, über die das Wasser ablaufen kann. Natürlich sind auch die vorhanden und mit fein gelaserten Platten abgedeckt. Zum Gleisbau mehr bei Buntbahn.de.

Eine LGB-Weiche bildete den Ausgangspunkt für das Gebäuderelief der WIMAG mit kurzem Werksanschluss bei der Plettenberger Kleinbahn. Die Situation spielt Ende der 50er Jahre und ist frei erfunden. Nur das Gebäude der Wiesbadener Maschinenbau-AG lehnt sich an die Architektur des Plettenberger Postamts an, das aus den 20er Jahren stammen dürfte.

Die noch nicht komplette Inneneinrichtung umfasst den zeittypischen Gummibaum und die altmodische Zentralheizung, nebst feinen Fensterrahmen und Fliesen- und Teppichböden. Im holzvertäfelten Direktionszimmer hängt auf einer Seite ein Portrait des Bundespräsidenten Heuß, auf der anderen Seite eine Bild des Modellbauers.

Das Pförtnerhaus ist mit einer funktionierenden Bürolampe und einem W48-Telefon bestückt. Beide Modelle wurden von Volker Gerisch entwickelt. Mehr dazu demnächst, denn es gibt sie auch in 1:32.

Die Rillenschienen sind mit großer Akribie in das Straßenpflaster eingearbeitet. Ein paar Asphaltflicken sind das Tüpfelchen auf dem I der realistisch arrangierten Szene. Die Farben und Verwitterungseffekte überzeugen.

Aus meiner Sicht gehört Volker Gerisch zu den 20 besten Modellbauern der Welt. Das dokumentierte sich auch in einer Veröffentlichung im (leider letzten) Modeller's Annual 2013 von Russ Reinberg, dem langjährigen Herausgeber des Finescale Modeller. Dort findet man Beiträge der besten Modellbauer der Welt über Fahrzeuge, Dioramen und Gebäudemodelle.

Die Entstehungsgeschichte des Plettenberg-Dioramas – Gerisch nennt es bescheiden Übungsmodul – ist bei Buntbahn.de und im Forum des Finescale Railroader dokumentiert.

Readers speaking English should read the Finescale Railroader thread because of some valuable feedback and reader's comments.

 

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Kommentar von Michael |

Hallo zusammen,

erst einmal frohe Ostern!!!

Modellbau ist in jedem Maßstab machbar! In Spur 1 gibt es eine Menge Zubehör und der Maßstab lädt zum Selbstbau einfach nur so ein. Ich baue in H0 und 0 und es macht einfach Spaß, selbst H0 ist ein großer Maßstab....wenn man nach Vorbild baut. Jetzt fange ich mit 1 noch an. Hier lege ich werd auf Landschaft...naja was auf Modulen machbar ist, aber es ist was machbar. Landschaft enlang der Gleises ist ein Muss!!! Was nützen uns die schönsten Loks und Wagen...wenn sie steril...in Vitrinen stehen oder auf dürftigen Modulen ihre Runden ziehen.

MFG

Michael