Kohle für wenig Kohle

, von Friedhelm Weidelich (Kommentare: 0)

tl_files/bilder/artikel/Zubehoer/P5024504.jpgSchon lange sind die Zeiten vorbei, als man am Bahndamm ein Stückchen Lokomotivkohle fand und glücklich mit nach Hause nahm, um es mit dem Hammer H0-Bahn-gerecht zu granulieren. So hatte man die 1,25 DM für die entsprechende Faller-Packung gespart und genug Kohle bis ans Hobby-Ende.

Kohle, die zum Maßstab 1:32 passt, wird heute – dem Preis nach zu urteilen – aus anderen Kontinenten angeliefert, von Juwelieren mit dem Goldschmiede-Hämmerchen fachgerecht und liebevoll in feinste Bruchkohle zerlegt und mit Hilfe einer Lehre in maßstabsgerechte Stücke sortiert. Wahrscheinlich wird zuvor im Labor sogar der Schwefel- und Kohlenstoffgehalt bestimmt, denn bei Spur 1 muss ja alles genauestens stimmen. Vollkommen verständlich, dass solche Kohle nicht billig sein kann. Aber es gibt eine Alternative.

tl_files/bilder/artikel/Zubehoer/P5024506.jpgSchon zu GartenbahnProfi-Zeiten stieß ich auf die Klasse Kohlen AG, die seit 2003 in einem Unterrichtsprojekt ein Miniunternehmen im Kohlehandel betrieb. Mit geringem Arbeits- und Materialeinsatz lernten mehrere Schülergenerationen der Klasse M 10 der Mittelschule Peißenberg, einem alten Bergbaustädtchen in Bayern, wie man Ware herstellt, verkauft und abrechnet. Nun ging der betreuende Klassenlehrer Peter Grunert in den Ruhestand, leider wollte niemand das Projekt weiterführen.

Jetzt macht er selbst die Kohle, zu den alten Preisen, die sicher nur einen bescheidenen Gewinn abwerfen. Für ein paar Euro können Sie Ihre O- und Erz-Wagen randvoll beladen.

Nachtrag: Herr Grunert hat die Produktion Ende 2012 eingestellt.

Handbekohlung der HzL-Lok 11 in Balingen 1972. Foto: Friedhelm Weidelich

Für die folgende Sonderfahrt nach Schömberg wurde am 15.10.1972 in Balingen die Lok 11 der Hohenzollerischen Landesbahn (HzL) vom Rungenwagen aus bekohlt. Eine Köf III und kurze Personenwagen der HzL bildeten den Zug. Den Lokschuppen gibt es nicht mehr und den Fahrdienst erledigt ein Zerberus, der größten Wert darauf legt, von der Kundschaft nicht angesprochen zu werden. Foto: Friedhelm Weidelich

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