Fine Models auf der Intermodellbau

, von Friedhelm Weidelich (Kommentare: 0)

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Im Sommer werden sie lieferbar sein: die Kittel-Dampftriebwagen der Badischen Staatsbahn von Fine Models. Vier Exemplare waren ausgestellt. Wer 2595 € erübrigen kann, sollte zugreifen: Bestellungen für das kleine Juwel werden noch angenommen.

Die Feindschaft zwischen den etwas verkniffenen württembergischen Tüftlern und Bruddlern und den lebensfrohen Badenern ist legendär. Mein erster Gang zur Wahlurne 1970 drehte sich um einen Volksentscheid, ob Baden und Württemberg wieder getrennt werden sollten. Zum Glück siegte die Vernunft. Württembergische Erfindungen sind oft nicht die schlechtesten, und so entschlossen sich die Großherzoglich Badischen Staatseisenbahnen etwas anzuschaffen, was sich schon auf württembergischen Nebenstrecken bewährt hatte: den Dampftriebwagen der Bauart Kittel. Eugen Kittel war Oberster Maschinenmeister der Königlich Württembergischen Staatseisenbahnen und hatte einen Stehkessel entwickelt, der mehr Dampf machte und sicherer war im Einmann-Betrieb. Acht Dampftriebwagen kauften die Badener bei der Maschinenfabrik Esslingen 1913 und 1915. Die letzten wurden erst 1953 und 1954 ausgemustert.

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Fine Models nahm die 1915 gelieferte Version als Vorbild und bietet sie als badischen 1004 (flaschengrün), als DT 5 (braungrün) und DT 4 (elfenbein/weinrot) der DRG an und als purpurroten DT 8 der Deutschen Bundesbahn. Die Modelle sind kompromisslos detailliert und haben eine hölzerne Innenausstattung mit hölzernen Sitzbänken. Der Führerstand und die Kesselarmaturen sind originalgetreu nachgebildet. Die Federpakete sind aus Messing. Als Sounddecoder sind ESU und Zimo wählbar, auch ein Raucherzeuger ist an Bord. Die über Puffer knapp 363 mm langen Messingmodelle schaffen auch den 1020-mm-Radius. Da die Dampftriebwagen auch Wagen schleppen können, sind sie auch im Modell bestens geeignet für einen bescheidenen Nebenstreckenbetrieb der Epochen 1 bis 3 und brauchen eine primitive Bekohlung mit Körben – was man auch auf einem Diorama und bei wenig Platzbedarf einrichten kann.

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Produktionsreif ist auch ein moderneres Gegenstück, das durch seine Länge größere Platzansprüche stellt. Der DB-Akkutriebwagen ETA 150 mit Steuerwagen ESA 150 kostet 5500 €, der ETA allein 3350 €. Das Messingmodell macht einen hervorragenden Eindruck, sogar die Triebfahrzeugführer-Figur sieht realitätsnah aus.

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Für die Freunde der SBB entwickelt Fine Models ein unglaublich fein detailliertes Messingmodell des Triebwagens BDe 4/4, wie er mit ein paar Leichtstahlwagen und gelegentlich Güterwagen im Regionalverkehr unterwegs war. Diese Wagen (Steuerwagen, Abteilwagen, Gepäck- und Speisewagen) werden 2013 zu Preisen ab 1895 € lieferbar sein. Der Triebwagen schlägt mit 4895 € zu Buche. Er wird als CFe 4/4 der 50er Jahre, als BDe 4/4 nach dem Umbau der 60er Jahre, im Erscheinungsbild ab etwa 1983 und als Museumsfahrzeug verfügbar sein.

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Bei den Güterwagen finden sich drei Modelle, die Zimmermann-Trains entwickelt hat. Der Säuretopfwagen ist wegen seiner Steingutgefäße ein Klassiker und fällt im Güterzug auf, ergänzt aber auch gut das Erscheinungsbild einer Industrieanlage bis zu Epoche 3. Die Fenster des Bremserhauses werden echt verglast. Der Boden ist vorbildtreu gewölbt, damit übergelaufene Säure abtropft. Haken für die Bremsschläuche sind vorhanden und viele weitere Details. Die kugelgelagerten Achslager sind mit nachgebenden Blattfedern versehen, Finescale- oder 1Pur-Radsätze sind auf Wunsch lieferbar. Die Modelle für Epoche 2 (DRG, BASF) und Epoche 3 (DB, VTG) kosten 1375 €.

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Weitere Neuheiten sind die ebenfalls von Zimmermann entwickelten offenen Wagen O 10 (Halle, 1020 €) und ein Omk-Wagen (Magdeburg) mit Holzboden und auch innen fein profilierten Nieten.

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