Eneret – die Torfindustrie auf kleinstem Raum

, von Friedhelm Weidelich (Kommentare: 0)

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Otto Schouwstras Diorama Eneret ist schon über zehn Jahre alt. Es ist aber immer noch ein gutes Beispiel, wie man auf weniger als einem halben Quadratmeter Modellbau der Spitzenklasse und Betrieb machen kann.

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Der Niederländer ließ sich für sein Diorama im Maßstab 1:35 von der Torfindustrie in seinem Heimatland und Deutschland inspirieren. Besonders reizvoll fand er den Drehkipper und das Kettenförderband, die er bei der Griendtsveen Peat Moss Company bei Erica, im Südosten der holländischen Provinz Drenthe gefunden hatte. Eine Fabrik ist heute Bestandteil des Industrieel Smalspoor Museum.

Das betriebsfähige Diorama ist nur 105 cm x 45 cm groß. Eneret ist der Endpunkt einer schmalspurigen (600 mm) Torfbahn. Die beladenen Wagen werden mit einer kleinen Motorlok von einem Gleis hinter dem Fabrikgebäude abgeholt und mit dem Drehkipper in eine Grube entleert. Von da aus gelangt der Torf über eine Förderanlage in das Fabrikgebäude, wo es in der Fantasie zu Ballen gepresst wird. Für den Spielkreislauf fällt es in weitere Loren, die über das bewegliche Gleis hinter die Hintergrundkulisse geschoben werden können. Beim holländischen Vorbild wurden die Torfballen vermutlich in ein Kanalschiff verladen.

Der Bediener des Kippers in seiner Bude hat einen Arm, der durch einen Memorydraht bewegt wird. So kann er dem Lokführer Zeichen geben. Unter dem Diorama gibt ein Lautsprecher die synthetisch erzeugte Klangkulisse von Dieselmotor und Werksgeräuschen wieder und erweckt die Szenen zum Leben.

Otto Schouwstra hat mir seine Fotos freundlicherweise zur Verfügung gestellt. Auf seiner Homepage sind noch ein paar Bilder zum Bau der Lokomotiven und Informationen zum Soundsystem Ossynths.

Feld- und Industriebahnen führen leider noch ein Randdasein im Maßstab 1:32. Auf H0-Schienen mit entsprechenden Schwellen ließen sich attraktive Dioramen und Verladevorgänge inszenieren. Der große Maßstab ließe auch Raum für beeindruckenden Sound und vorbildgemäße Ladegutströme. Das höhere Gewicht der Modelle und moderne Decoder mit Stromspeicher würde Probleme bei langsamer Fahrt gar nicht erst aufkommen lassen.

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