Der kanadische Weihnachtszug

, von Friedhelm Weidelich (Kommentare: 1)

tl_files/bilder/Vorbild/Holiday Train.jpgIn den USA und Kanada gibt es eine schöne Tradition, die weihnachtliche Stimmung in die Orte an der Bahn bringt: den Holiday Train. In bester Weise verbinden sich hier Traditionspflege, Werbung für die frühe Lebensader Eisenbahn und Wohltätigkeit für Bedürftige.

Was bei der Deutschen Bahn völlig undenkbar ist, macht die Canadian Pacific mehrere Wochen lang mit zwei Zügen, die durch die USA und Kanada fahren. Die CP ist eine Aktiengesellschaft, die im harten Wettbewerb steht. Trotzdem leistet sie sich diesen Aufwand und tut dabei Gutes, denn es werden Geld- und Lebensmittelspenden für die Armen und Bedürftigen eingesammelt, die sich in den örtlichen Food Banks kostenlos bedienen können. Seit 1999 hat die CP 6,4 Millionen kanadische Dollar und 2,6 Millionen Pfund Lebensmittelspenden zusammengetragen.

An Bord des Weihnachtszugs sind Musiker, die in den vielen Kleinstädten an den Strecken Konzerte aus dem Güterwagen mit einer beweglichen Bühne geben. Die Ankunft des Zuges ist in über 150 Orten Anlass für ein "Event", das zwar nicht die Romantik deutscher Weihnachtsmärkte ersetzen kann, aber eben eine anderes Verständnis der Feiertage und eine gesellige Stimmung vermittelt. Treffpunkt sind die Bahnhöfe (oft ohne Personenverkehr und Gebäude) – und die Bahn wird zum Sympathieträger.

Mein Freund HJ Mueller hat den Zug über die Rocky Mountains begleitet und die Atmosphäre bei der Fahrt durch die Winterlandschaft und beim Konzert vor Ort eingefangen. Wer da nicht Fernweh bekommt und wenigstens ein N-Bähnchen mit kanadischen Modellen in Erwägung zieht – dem ist nicht zu helfen.

Viel Freude mit dem Video.

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Kommentar von jens klose |

Hallo friedhelm,

Sehr schöner Film. Wäre bei uns auch denkbar, aber die Bahn würde sich die Kosten im nächsten Jahr bestimmt durch Fahrpreiserhöhungen wieder einspielen.

Das kleine N-Bähnchen habe ich gehabt. 100 Wagen, 4 Loks alles von kato und das funzte wie die Sau. Die Anlage war 3x3m im Quadrat.

Mit weihnachtlichen Gruß

Jens Klose

Antwort von Friedhelm Weidelich

Noch schlimmer: Die DB AG hätte weder das Lokpersonal, noch die Wagen und Mitarbeiter – und schon gar keine Gleise, wo ein Zug mal ein Stündchen stehen könnte. Und wenn es eine karitative Organisation machen würde, könnten die gleich dem Großteil der Einnahmen DB Netz und DB Station & Service für die Nutzung von Gleisen und "Bahnhöfen" in den Rachen werfen.